Neues Jahr – neuer Start

von Yvonne

Neues Jahr – neuer Start. Und die Tage nach den Tagen. Oder die Frage: Wie starte ich am besten in das neue Jahr?

Für mich ist das nach den Feiertagen immer relativ einfach. Als „Bauchmensch“ hat man ja ohnehin gewisse Zwänge und Nöte. Muss auf Dinge achten, die man zu sich nimmt. Mengen in Rahmen und Alkohol im Blick behalten. Nun bin ich, wie die meisten von uns, ein echter Genussmensch – ich freue mich schon Wochen im Voraus auf Weihnachten, die Weihnachtsgans (Einmal im Jahr muss sie sein, denn sie ist wirklich sensationell), die nussigen Elisen-Lebkuchen (versuche ich nächstes Jahr mal selber zu backen) und natürlich das eine oder andere Glas Rotwein. Oder Glühwein.

Nicht zu sprechen von einem umfangreichen Raclette an Silvester, dem einen oder anderen Gläschen „bubbles“, und was es eben sonst noch so alles gibt. Eine schöne Zeit, sehr gesellig, sehr reichhaltig. Aber eben in Summe auch ziemlich belastend.

Auch wenn ich inzwischen deutlich mehr vertrage als noch vor zwei oder drei Jahren, so merke ich doch jetzt: Es ist genug. Mein Körper braucht Ruhe, mein Bauch braucht Entlastung– und ich brauche eine Auszeit. Mein Körper sehnt sich regelrecht nach leichter Nahrung, frischen Salaten, Currys, Gemüse in rauen Mengen. Dem nachzugeben, ist also deutlich einfacher.

Und es gibt einige Schrauben an denen ich drehen kann, wenn ich das Gefühl habe, nach den Tagen muss etwas Ruhe einkehren. Hier ein paar Beispiele:

Intervallfasten

Wer mir schon länger folgt, weiß: Ich bin ein sehr großer Fan des Intervallfastens. Und weiß, dass ein Großteil meines „trouble belly“ Therapieerfolgs mit ebendiesem Intervallfasten zu tun hat. Denn Esspausen sind mit das Wichtigste für unseren Darm, nur dann hat er die Zeit sich zu regenerieren, Schadstoffe abzutransportieren und die wichtige, empfindliche Schleimhaut wieder aufzubauen. Intervallfasten ist wirklich super easy umzusetzen – und dabei unfassbar effektiv! Mehr dazu in meinem Beitrag „Intervallfasten – kurz & knackig“

An dieser Stelle sei nur kurz erwähnt: Das klassische Heilfasten ist die Königsklasse für unseren Bauch, den ganzen Körper und den Geist. Mehr Entlastung und Regeneration geht nicht. Für mich einmal im Jahr Pflicht – warum, das könnt Ihr hier lesen.

Trinken!

Und zwar explizit keinen Alkohol mehr! Eigentlich klar. Das ist schon mal die halbe Miete, ob „Bauchmensch“ oder nicht. In der Regel haben wir alle viel zu viel getrunken in den letzten Tagen und Wochen, der Körper ist entsprechend belastet, die Leber ackert auf Hochtouren, das eine oder andere Zusatz-Kilo ist dem Genussmittel zuzuschreiben. Ab jetzt heißt es: Wasser und Tee in rauen Mengen. Lieber zu viel als zu wenig. Abgesehen davon, dass Alkohol entwässert und die Rehydrierung unseres Körpers und unserer Haut dringend benötigt ist, sorgt Flüssigkeit zudem auch dazu, Schadstoffe schnell ab zu transportieren.  Praktisch: Viel trinken füllt einfach schon mal den Magen und hilft aufkommende Hungergefühle zu mildern.

Viel Gemüse

Kein Mensch muss Diät halten. Wenn die Ernährung zu einem großen Teil aus Gemüse besteht, ist eigentlich schon alles gewonnen. Gemüse hat vergleichsweise wenig Kalorien, ist aber gleichzeitig sehr sättigend, nicht zuletzt aufgrund der zahlreichen Ballaststoffe. Es lässt sich in der Regel super einfach zubereiten , mit einigen Kniffs hat man auch immer was zur Hand, auch für unterwegs oder im Büro.

Bei uns steht immer eine große Auflaufform mit Grillgemüse bereit, bei der darf man sich zu allen Tageszeiten bedienen. Auch gibt es immer einen großen Topf Suppe, Minestrone oder Curry . Und natürlich gekochte Kartoffeln. Daraus ist ganz schnell ein Salat gezaubert – wie mein Golden Potato Salad – oder einfacher Kartoffelsalat mit gutem Olivenöl und einem anständigen Schwung gehackter Petersilie oder Rucola. Super auch mit meinem Grünen Tahini Dressing. Bonus: Die resistente Stärke der gekochten, kalten Kartoffeln ist ein astreines Präbiotikum – also perfektes Futter für unsere Darmbakterien.

Verzicht ist kein bisschen nötig. Einfach nur mehr Gemüse. Das ist es schon. Und bei mir findet Ihr eine ganze Menge leckerer Gemüse-Rezepte! Schaut doch einfach mal hier und lasst Euch inspirieren!

Basisch essen

Wer viel Gemüse isst, lebt automatisch basenüberschüssig. Gerade jetzt wieder wichtig, da wir vermutlich in den letzten Wochen alle zu wenig Gemüse und viel zu viel Fettiges, Tierisches, Kohlehydratreiches genossen haben. Und natürlich Alkohol. All das sind so genannte Säurebildner. In Maßen alles gut, aber in der Fülle eben eine Belastung für unseren Körper. Und in der Dauerbeschallung ein echtes Gesundheitsrisiko. Deshalb Zeit, hier mal gehörig auf die Bremse zu treten.

Gemüse ist grundsätzlich basisch, viele Obstsorten sind ebenfalls basisch und einige „Sattmacher“ wie Hirse, Kokos oder die von mir heiß geliebte Erdmandel. Klingt nach Einschränkung, ist es aber nicht. Ihr findet zunehmend Rezepte auf meinem Blog, die rein basisch sind, wie meine geliebte Minestrone oder die leckere Mojo Verde – die meisten sind in jedem Fall basenüberschüssig. Nicht zuletzt aus dem Grund, dass die meisten Rezepte vegetarisch oder gar vegan sind. Schaut doch mal hier und lasst euch inspirieren!

 Schlafen!

Ausreichender Schlaf ist essenziell. Die Wissenschaft weiß das schon lange – im allgemeinen Bewusstsein kommt es so langsam an. Zu wissen, wann die persönlichen Schlafenszeiten sind, was der Körper wirklich benötigt und wie lange, ist entscheidend. Und die Schlafatmosphäre trägt entscheidend dazu bei.  Ein gutes Bett, die optimale Matratze, das richtige Drumherum bestehend aus Kissen und Decken, die Luftzufuhr, die Abwesenheit von technischen Geräten – all das ist enorm wichtig. Gerade für auch „Bauchmenschen“, denn da spreche ich aus leidvoller Erfahrung: Chronische Darmerkrankung sorgen meistens auch für Schlafstörungen. Oft im Kontext mit einer überlasteten Leber,  und das zeigt sich meistens in der Uhrzeit von circa 2:00 bis 4:00 Uhr morgens. Also: Gut schlafen und die Leber entlasten.

Entspannen!

Klar, die Feiertage waren im Idealfall entspannend, vielleicht aber auch gar nicht. Und vielleicht fehlt genau diese Zeit, um von einem stressigen Jahr Abschied zu nehmen. Die Zeiten werden immer herausfordernder, umso wichtiger ist es, Entspannung in den Alltag einzubauen. Und sich nicht nur auf die wenigen Feiertage oder den Urlaub zu konzentrieren. Das ist schlichtweg zu wenig.

Die kleine Entspannungseinheit am Tag, das ist es, was wichtig ist. Der zehnminütige Powernap am Nachmittag (ja, geht auch im Büro), der ausgedehnte Mittags-Spaziergang im Wald (ob mit oder ohne Hund), die entspannende Yin Yoga Einheit am Abend oder eine kurze Meditation am Morgen. Es gibt viele Möglichkeiten, dem Alltag kurz zu entfliehen und dem Kopf eine Pause zu gönnen. Diese Zeit ist ein wirklich gutes Investment, denn unser Körper wird dadurch immer resilienter, da sind sich die Fachleute inzwischen einig. Ein sehr interessanter Beitrag in dem Kontext ist „Starker Vagusnerv„. Irre erkenntnisreich!

Pläne schmieden!

Gerade in völlig unvorhersehbare und herausfordernden Zeiten finde ich dieses „Tool“ besonders wichtig. Ich schmiede für mein Leben gerne Pläne, nicht zuletzt, da ich noch einiges vor habe. Pläne schmieden bedeutet, das Mindset bereits auf Spur bringen und – noch wichtiger – auf Vorfreude polen. Auch wenn ich noch nicht sicher weiß, dass meine Fastenwandern-Woche auf Norderney stattfindet – die Vorfreude darauf ist so groß, dass ich bereits jetzt schon davon zehre. So schlimm kann die Enttäuschung gar nicht sein, sollte es doch verschoben werden. Und notfalls bin ich dann schon so im „Fastenmodus“, dass ich das Ganze, wie letztes Jahr, zuhause umsetze. Eben eine Frage des persönlichen Mindsets.

Aber auch die kleinen Dinge, die ich selber im Griff habe, die ich zu Hause machen kann, unabhängig von externen Orten, Menschen, Zeiten.  Die Liste der Lieblingsbücher, die ich noch ab lesen möchte, die Sprache , die ich endlich in Angriff nehme (ich schwanke immer noch zwischen Spanisch und Italienisch), meine Yoga Skills vertiefen , endlich inlinern lernen– all das kann ich zu Hause, völlig unabhängig machen.

Pläne bringen Struktur, liefern Ziele, weisen Wege und geben unserem Alltag einen besseren Sinn. Also, Pläne schmieden!

Und sonst?

Einfach in Vorfreude auf das neue Jahr gesund und glücklich leben!

Fotos: Jess Bailey Designs von Pexels (Titelfoto), eigene, Oliver Rindelaub

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