Trouble belly: Ist Euer Bauch ab und zu in Aufruhr, wird er zu einem schleichenden Permanent-Thema oder ist er gar ein andauernder „trouble belly“? Dann seid Ihr in bester Gesellschaft. Und – sorry! – willkommen im Club. Leider Fakt: Die „Club-Mitglieder“ werden immer mehr, gerade in den Industrienationen. Erschreckend, denn bei allen Möglichkeiten, die uns unser vermeintliches Wohlstandsleben bietet, leben wir gegen unseren Körper, essen industriell hergestellten Mist, dulden Lebensmittel, die den Namen nicht verdienen und Billigfleisch, das von gequälten Tieren stammt. Ein Gefühl von „Immer-verfügbar-sein“ und nie abschalten können empfinden zudem immer mehr Menschen als Belastung. Stress ist das große Thema unserer Zeit.
Das alles gefällt unserer Körpermitte überhaupt nicht.
Unser Bauch – und insbesondere unser Darm – ist ein extrem komplexes, schlaues und diffiziles Gebilde mit vielerlei Abhängigkeiten und Auswirkungen. Er steuert den Großteil der Abläufe in unserem Körper, bildet unser Immunsystem und verfügt über ein eigenes Nervensystem und sogar ein Hirn. Schonmal vom Bauchgefühl gehört? Das existiert wirklich. Die Intuition wir maßgeblich von unserem Darmhirn gesteuert.
Ab dem Punkt, an dem der Bauch in einen regelmäßigen, immer wieder kehrenden Aufruhr-Zustand kommt, sollte man also unbedingt genauer hinschauen. Denn das könnte der Beginn einer chronischen Sache sein und Kaskaden von weiteren Beschwerden auslösen.
In meinem Fall ist das leider viel zu spät passiert: Aus heutiger Sicht sind bereits ca 8 Jahre schleichender Leidensgeschichte vergangen. Rückblickend und mit dem Abstand ist natürlich immer vieles klarer, als zum jeweils aktuellen Zeitpunkt. In akuten Phasen überblickt man einfach Zusammenhänge oft nicht, die im Nachhinein aber völlig logisch erscheinen. Es fehlt manchmal ein entscheidendes Puzzleteilchen, eine wichtige Info, um den Gesamtzusammenhang zu begreifen. Oder eine kundige Person, die diese Zusammenhänge darstellen kann. Oder eben der Arzt, der die Beschwerden ernst nimmt und nicht leichtfertig mit einem „Reduzieren Sie mal Ihren Stress“ abtut.
Die schwierige Suche nach dem richtigen Arzt
Nicht zuletzt deswegen habe ich diesen Blog begonnen. Um Zusammenhänge aufzuzeigen, die sich in meiner Leidensgeschichte dargestellt haben – aber auch um Mut zu machen, sich frühzeitig an die RICHTIGEN Ärzte und Therapeuten zu wenden – und sich, platt gesagt, nicht mit lapidaren Antworten oder gar dummen Sprüchen abspeisen zu lassen. Oder im besten Fall nur die Pauschalaussage „Reizdarm“ für einen jahrelangen, vielschichtigen Leidensweg als Diagnose zu kassieren.
Warum ich das extra erwähne? Weil es im Umfeld der vielfältigen Darmerkrankungen leider Standard ist. Ich habe es selber immer wieder erlebt oder von anderen Leidensgenossen|Innen gehört. Der Bauch wird immer noch unterschätzt, der Darm erst recht – und das ist das Problem. Und das obwohl die Relevanz des Darms schon seit geraumer Zeit in der breiten, medizinischen Fachwelt angekommen ist. Wenn das Thema dann bei Medizinern auf Nichtwissen oder gar Unverständnis stößt, fangen die Probleme eigentlich erst an. Denn ein „trouble belly“ lässt sich nicht schnell mit einem Medikament heilen. Er erfordert ein Hinschauen, Hinterfragen und möglicherwiese sogar „Um-die-Ecke-Denken. Es gibt nicht die eine Therapie – und schon gar nicht das EINE Medikament oder Präparat. Auch wenn uns die Werbung im Vorabend-Programm gerne Glauben macht.
Der Arzt oder die Ärztin des Vertrauens sollte in jedem Fall auch alles an Untersuchungen und Tests durchführen, was in der Sache dient. Ob es ein Atemtest zur Identifizierung von Unverträglichkeiten, eine umfangreiche Blutuntersuchung zwecks Feststellung von Entzündungsmarkern, einem Stuhltest zwecks Untersuchung des Mikrobioms oder eine erkenntnisreiche Darmspiegelung, um die Lage vor Ort zu sichten – es gibt zahlreiche Möglichkeiten, den Beschwerden auf die Schliche zu kommen. Aber auch, um mögliche Diagnosen, wie z.B. Zöliakie, Morbus Crohn oder Colitis Ulcerosa, zu bestätigen oder auszuschließen. Und für die Mädels sei gesagt: Das Ausschließen gynäkologischer „Baustellen“ gehört dazu. Denn alles liegt dicht beieinander und räumlich beengt.
Ich versuche nun hier darzustellen, welche vielfältigen Erfahrungen ich in den letzten Jahren gemacht habe, was geholfen hat und was nicht, welche Informationen und Kenntnisse ich darüber hinaus erlangt – und was davon für Euch hilfreich sein könnte.
Ich möchte betonen: Ich bin keine Medizinerin! Ich recherchiere und sammele Informationen im Rahmen meiner Möglichkeiten stets nach bestem Wissen und Gewissen und versuche, diese Erkenntnisse verständlich auf den Punkt zu bringen. Ich ersetze zu KEINEM Zeitpunkt den Fachmann oder die Fachfrau!
Und eines ist Sicher: Die Ernährung ist Dreh- und Angelpunkt. Denn hier müssen wir ansetzen und nicht selten schwer in unserem bisherigen Lebensstil durchgreifen. Aber alles ist machbar und selbst mit größten Einschränkungen muss der Genuss nicht auf der Strecke bleiben. Versprochen!
Saubere Ernährung!
Die Ernährung spielt in ALLEN Fällen von „trouble belly“ eine enorm wichtige Rolle spielt. Hier können so viele Optimierungs-Schrauben gedreht werden – und das heißt nicht automatisch „schmeckt nicht“ oder „kompliziert“. Im Gegenteil. Die Idee ist stattdessen „lecker“ und „einfach“. Und vor allem sauber – frisch, unverarbeitet und ohne jeden Zusatz von irgendwelchem – sorry! – Mist.
Und das werde ich Euch mit meinen easy Rezepten, aber auch in meinen persönlichen Tipps zeigen. Auch ich musste Vieles über die letzten Jahre an meiner Ernährung ändern. Aber wie heißt es so schön: Es nutzt ja nichts. Ich will, dass es mir gut geht. Und ich muss meinen aktiven Beitrag dazu leisten. Beim Essen anzufangen, ist wirklich das aller einfachste und schafft mehr als irgendein Medikament mit irren Nebenwirkungen. Da sind sich im Übrigen auch alle Darm-Fachmenschen einig. Immerhin.
Ihr findet bereits eine ganze Menge Rezepte auf meinem Blog. Es werden mehr und mehr – versprochen! Also schaut immer mal gerne vorbei 🙂 Auch auf Instagram zeige ich regelmäßig die Ergebnisse meiner persönlichen und meist spontanen privaten Küchenschlachten.
Wie wär es denn z.B. mit einer leckeren Bowl, mit allem, was den Darm happy macht? Oder einem Ananas-Kurkuma-Smoothie zum Frühstück, der nicht nur schmeckt sondern geballte „Anti-Entzündungs-Medizin“ ist? Oder ein wärmendes Porridge mit dem Alleskönner Hafer?
Die richtige Ernährung kann so unglaublich viel ausrichten. Und je natürlicher und sauberer das verwendete Lebensmittel, desto besser. Das Wissen um die Qualität von Lebensmitteln ist „King“! Aber Wissen über die Vorgänge im eigenen Körper ist essentiell wichtig.
Wissen ist Macht!
Wissen ist Macht! Wir müssen verstehen, was in unserem Körper und insbesondere unserem Bauch vor sich geht. Und welche irre komplexen Zusammenhänge zwischen dem Darm und vielen anderen Organen und Körperfunktionen gibt. Ich versuche hier so viele Tipps und Links wie möglich zu geben, schaut gerne auch durch meine inzwischen riesige Menge an Blogbeiträgen – stöbert einfach mal durch oder und findet über das Suchfeld ganz konkret Themen, die Euch speziell interessieren.
Die Reihenfolge der veröffentlichten Themen sagt natürlich nichts über die Relevanz aus sondern ist eher zufällig beziehungsweise so, wie es akut ist. Oder weil ein Thema mich gerade beschäftigt. Oder weil ich gerade neue Erkenntnisse gewonnen habe. Oder weil ich Nachts von einem Rezept geträumt habe 🙂
Ihr findet nichts Passendes zu Euren Beschwerden auf meinem Blog? Lasst es mich gerne wissen – per Email an info@lovelybelly.eu! Vielleicht arbeite ich bereits an dem Beitrag zu Eurem Wunschthema. Bedenkt bitte: Ich stecke unglaublich viel Zeit meiner knappen Freizeit in die Pflege dieses „Wissenspeichers“. Aber oft komme ich der Vielfalt der Themen einfach nicht nach.
Auf geht’s also, in die wunderbare, wirklich spannende aber leider manchmal auch qualvolle Welt unseres Darms!
Verstehen ist Pflicht!
Verstehen ist Pflicht! Wir müssen uns selber kümmern. Informationen sammeln. Fakten einfordern. Hinterfragen. Wissenslücken füllen. Zusammenhänge verstehen. In uns hineinhorchen. Und nicht über reagieren. Oder gar als machtloses Opfer fühlen. Denn das kenne ich nur zu gut. Raus aus der Opferrolle – hinein in die Täterrolle. Die richtigen Fachleute finden, proaktiv Fragen stellen, Diagnosen hinterfragen, Meinung bilden – und lesen, lesen, lesen!
Lesen bildet!
Lesen bildet! Und macht gesund. Es gibt glücklicherweise inzwischen auch einige Bücher, die eine ganze Menge sehr gute Hinweise und Tipps liefern können: „Chaos im Darm“ von Günther H. Heepen ist so eines. Es liefert sehr sachdienliche Hinweise und pragmatische Therapieansätze zu zahlreichen Darmerkrankungen.
Was in meinen Augen wirklich in JEDE Hausbibliothek gehört – egal ob Bauchmensch oder nicht – ist natürlich das großartig geschriebene „Darm mit Charme„. Man lernt so irre viel über seinen Körper – und das in einer sehr vergnüglichen Art. Die wunderbare Giulia Enders hat ein einmaliges Werk geschaffen – Ihre Schwester Jill lieferte die putzig-frechen Illustrationen dazu. Mehr dazu hier.
Auch das Buch „Darm an Hirn!: Der geheime Dialog unserer beiden Nervensysteme und sein Einfluss auf unser Leben“ liefert hoch interessante Erkenntnisse. Gerade habe ich den Autor, Prof. Dr. Thomas Frieling zum Thema Reizdarm gehört. Das Buch habe ich kürzlich angeschafft.
Es gibt natürlich noch Einiges mehr zu lesen – schaut doch auch mal hier. Ich freue mich übrigens sehr über Feedback von Euch! Vielleicht habt Ihr noch einen tollen Buchtipp?
Ein ganz wichtiger Punkt ist übrigens noch offen… Die Zeit. Auch das kann man in allen Fällen sagen: Zeit ist Gold!
Zeit ist Gold
Zeit ist Gold! Wir müssen Geduld haben und oft die Zeit spielen lassen. Es gibt leider nicht die eine Pille, die unsere Beschwerden lindert und nach 2 Wochen ist alles gut. Viele Therapieansätze müssen versucht werden und ggf nach 4 bis 6 Wochen als untauglich wieder verworfen werden.
Man testet sich beispielsweise mit dem Therapeuten durch die unterschiedlichsten Probiotika auf der Suche nach der perfekten Zusammensetzung für die individuelle Darmflora. Das eine Probiotikum lässt den Bauch aufblähen, aber bis man den Zusammenhang herausgefunden hat, vergeht Zeit. Und dann wird das nächste Probiotikum probiert. Und ggf noch eines. Was dem einen hilft, ist schlecht für den anderen. Allein die Darmflora, das Mikrobiom, ist für sich schon ein diffiziles Gebilde – und bei jedem Menschen individuell ausgeprägt.
Man muß vielleicht auch detailliert jeden Tag Ernährungs- und Lebensstil-Tagebuch führen, um Auffälligkeiten zu entdecken. Das habe ich auch lange Zeit gemacht, um einen ersten Überblick und Gefühl für mich zu bekommen.
Es gibt einfach Vieles auf dem langen Weg, was Zeit kostet. Und Arbeit macht. Eines muß man sich deshalb immer wieder klar machen: Alles dient dem langfristigen Ziel, beschwerdefrei zu werden, ggf mit Symptomen zu leben , an schlechten Tagen nicht zu verzweifeln und zu neuer, vielleicht sogar besserer Lebensqualität zu finden!
Ich finde, das ist ein tolles Ziel – egal, wie lange es dauert.
Es lohnt sich – versprochen!
Ich habe seit über 8 Jahren einen „trouble belly“ mit Diagnose Leaky Gut, ausgeprägter Mikrobiom-Dysbalance, Divertikulose, SIBO, Nahrungsmittelunverträglichkeiten und noch einigem mehr. Zwischendurch stand immer wieder die Diagnose „Morbus Crohn“ im Raum. Ich stehe gefühlt immer noch völlig am Anfang und immer noch regelmäßig kurz vor dem Verzweifeln – aber ich habe vor fast 3 Jahren beschlossen, aktiv an die Sache heranzugehen. Und es geht mir so unfassbar viel besser als damals!
Geht mit mir auf die Reise und fühlt Euch inspiriert! Für einen „lovely belly“ und ein entspanntes, glückliches Leben!
Fotos: privat (diverse), fotografierende von Pexels (Lupe)