Detox bei Divertikulose

von Yvonne

Detox bei Divertikulose – was hat es denn damit auf sich?

Divertikulose bedeutet Folgendes: Im Dickdarm befinden sich sogenannte Divertikel. Das sind sackartige, kleine Ausstülpungen in der Darmwand, zumeist im linken, letzten Abschnitt des Dickdarms. Die meisten Menschen (insbesondere ältere) haben sie – und die meisten erfahren von ihrer Existenz erst durch eine Darmspiegelung oder durch eine schmerzhafte Divertikulitis.

So heißt das Ganze nämlich, wenn sich diese Dinger entzünden.

Eine Entzündung gilt es also mit aller Kraft zu vermeiden. Denn sie kann eine Gesamtkaskade von Beschwerden bis hin zu (und nein, ich möchte an dieser Stelle keinesfalls übertreiben) akuter Lebensgefahr führen. Ja, richtig gelesen.

Irritierenderweise gibt es in meinem Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis zunehmend Fälle von Darmbeschwerden und immer häufiger Divertikulitis. Noch irritierender ist, dass offenbar die wenigsten Ärzte dies richtig diagnostizieren können. An dieser Stelle sei noch mal erwähnt: Ich spreche hier insgesamt und vorrangig von eigener, leidvoller und schmerzhafter Erfahrung. Und einer langjährigen Leidensgeschichte. Ich bin keine Ärztin, aber ich kenne wie kaum jemand die Symptome bestimmter Darmerkrankungen, die erstaunlicherweise in Deutschland kaum in der Tiefe behandelt sondern maximal unter dem Gesamtüberbau „Reizdarm“ abgehandelt werden. Das wird der Sache nicht nur nicht gerecht sondern sorgt dafür, dass die sehr individuell und langwierig zu therapierenden Krankheitsbilder eben nicht therapiert werden – sondern sich im schlechtesten Fall verschlimmern. Wie gesagt: Eigene Erfahrung.

Eine Divertikulose ist deshalb nicht auf die leichte Schulter zu nehmen sondern immer im Kopf zu behalten. Diese Dinger können sich entzünden – das tut nicht nur weh (wie eine Blinddarmentzündung, nur auf der falschen Seite, nämlich links statt rechts) und führt zu Symptomen, wie bei einem grippalen Infekt (Fieber, Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Gelenk- und Gliederschmerzen) sondern im schlimmsten Falle können sie sich soweit entzünden, dass das geschwächte Gewebe ein Loch entwickelt oder gar reißt. Und dann sprechen wir von akuter Lebensgefahr, wenn Darminhalt in den Bauchraum gelangt.

Insbesondere wiederholte Schübe von Divertikulitis sind also absolut zu vermeiden, denn mit jedem weiteren Schub schwächt sich das Gewebe weiter. Ich möchte hier keine Angst machen, ich möchte sensibilisieren für ein in meinen Augen völlig unterschätztes Krankheitsbild. Das gerade im höheren Alter wirklich gefährlich werden kann, wenn es nicht richtig erkannt oder behandelt wird.

Divertikel entdecken

Um mal was Positives zu sagen: Im Darm ist vieles schwer zu erkennen und zu diagnostizieren – aber Divertikel lassen sich im Gegensatz dazu ganz hervorragend erkennen. Ihr Vorteil: Sie befinden sich im letzten Abschnitt des Dickdarms und damit des Bereichs, der sich bei einer Darmspiegelung ganz wunderbar und in wirklich idealer Weise besichtigen lässt. Man sieht sie wirklich sehr deutlich – und das Wissen um ihre Anwesenheit hilft enorm.

Also nicht nur aus diesem Grund gibt’s hier nochmal mein Plädoyer für eine regelmaßige Darmkrebsvorsorge und damit eine Darmspiegelung. Der Vorgang ist wirklich pillepalle, man bekommt nichts mit und es gibt wirklich keinen Grund sich zu drücken – die Ergebnisse der „Sichtung“ hingegen sind unfassbar erkenntnisreich und schwere Erkrankungen können im Frühstadium gesehen und sogar abgewendet werden.

Ich habe mich zu diesem sehr wichtigen Thema bereits ausführlich hier geäußert.

Also hin!

Was kann ich tun?

Gegen die Divertikel nichts. Sind sie da, gehen sie auch nicht mehr weg. Man würde sie nicht operieren, denn in der Regel machen sie keinen Ärger. Im übrigen hat praktisch jeder Mensch Divertikel und mit dem Alter nehmen sie ohnehin zu. Was man aber tun kann, ist ganz bewusst auf die Lebensführung zu achten: Essen, Trinken, Entspannung. Auf diese drei Begriffe lässt sich praktisch alles herunterbrechen, was bei einer Genesung oder der Vermeidung von Erkrankungen, insbesondere von Darmerkrankungen, maßgeblich helfen kann. Abwechslungsreiche, qualitativ hochwertige, ballaststoffhaltige, unverarbeitete Nahrung, viel Flüssigkeit, der Einbau von kleinen und großen Auszeiten, von Entspannungstechniken und vielem mehr.

„Divertikel Detox“

Warum Gänsebeinchen? Weil es eine namentliche Eigenkreation ist 🙂 Denn ich habe für mich eine sehr gute Methode gefunden, um immer wieder Entlastungstage für meinen „trouble belly“ einzubauen. Auf diese Art habe ich’s geschafft, je nach Verfassung an zwei ein bis drei Tagen wieder verhältnismäßig normal zu essen.

Was für eine Errungenschaft! Das muss an dieser Stelle nochmal betont werden. Da wäre vor rund drei Jahren (meinen Blog gibt es seit 3 1/2 Jahren) nicht dran zu denken gewesen. Die Summe aller Maßnahmen hat also langsam aber sicher Erfolg gezeigt – und zwar anhaltend. Und das soll auch so bleiben.

Umso wichtiger ist es, den Status möglichst so zu erhalten und sämtliche Trigger für einen „trouble belly“ im Auge zu behalten. Bei mir funktioniert das ganz hervorragend, aber: An den anderen Tagen muss ich eben ausgleichen. Und das ist ganz wunderbar, hilft enorm und schafft eine Menge mehr Lebensqualität.

Beispielsweise nach Tagen wie gestern: Einer auswärtigen Veranstaltung, bei der ich für meine Verhältnisse relativ „tierisch“ und vorallem reichlich gegessen habe. Lachs vom Grill, etwas Hühnchen, sogar ein kleines Stückchen Rinderfilet (das erste in diesem Jahr, und das mit sehr viel Genuss, denn es war ein sehr besonderes Stück) und vieles mehr. In geselliger Runde, natürlich mit korrespondierenden Getränken.

Alles in allem zu viel und in Summe eher schwer verdaulich. Genau das kann das Problem an Divertikeln sein: Die schwer verdaulichen Fasern des Fleisches oder auch wahlweise schlecht gekaut Nüsse, Saaten, Rohkost – eben alles, was sich in Summe dann schlecht verdauen lässt, kann sich nicht nur in den Divertikeln festsetzen sondern wirklich dort verbleiben. Gerade wenn der Darm vielleicht ohnehin träge ist. Das führt dann im weiteren Verlauf zu einer Entzündung. Und das ist dann eine akute Divertikulitis.

Das bedeutet für mich heute sowie die nächsten ein bis zwei Tage auf die Vollbremse zu treten. In der Zeit, in der ich wirklich nur sehr, sehr leicht Verdauliches essen konnte, sind einige Rezepte entstanden, die perfekt für diese Tage sind. Sie sind in der Regel natürlich lowFODMAP und vorwiegend basisch – ist also quasi ein kleines Basenfasten.

Wer mir schon länger folgt, weiß: Ich schwöre auf meine selbst entwickelte Curry Base. Sie geht wirklich immer. IMMER! Dafür koche ich in der Regel sonntags bereits einen sehr großen Topf vor. Und davon können wir bis zu drei Tage (in Varianten, ergänzt um Quinoa, Spinat, anderes Gemüse etc.) entspannt leben. Ich friere aber auch gerne mal einen Teil ein, beziehungsweise wecke ihn in Gläsern ein. So kann ich ihn auch gerne mal weiterreichen. Oder in unserem Campervan mit auf Tour nehmen.

Auch die Minestrone eignet sich hervorragend. Sie vereinigt eine schöne Gemüsevielfalt, lässt sich flexibel ausbauen und inzwischen gebe ich auch immer häufiger weiße Bohnen mit dazu. Denn Ballaststoffe sind grundsätzlich wichtig bei Divertikulose – man muss nur den schmalen Grat in Richtung zu vieler und eben im Zweifel schlecht gekauter, harter , hoch ballaststoffreicher Lebensmittel im Blick halten. Die Minestrone ist also perfektes „Divertikel-Essen“.

Meine Mojo Verde ist ein echtes Detox-Wunder: Die enthaltenen Kräuter sind nicht nur lecker und gesund sondern sie binden Schadstoffe. Mit ein paar Pellkartoffeln und etwas Gemüse das perfekte Detox-Essen.

Ich konzentriere mich an diesen Tagen darauf, mein Intervallfasten morgens maximal weit auszudehnen und, wenn möglich wirklich erst gegen 14:00 Uhr meine erste Mahlzeit in Form eines Porridge zu mir zu nehmen. Denn Porridge ist das ultimative „belly food“ und ganz wunderbar bei Divertikeln und anderen „Bauch-Baustellen“. Es nährt und ist wie geschmeidiger Balsam.

Spätestens 18:00 Uhr gibt es dann die Suppe, das Curry oder ähnliches. Immer leicht und warm!

Eine Alternative, die sich in der Phase einer akuten Entzündung bei mir eingeschlichen hat, ist das Trinken von Proteindrinks. Hier findet ihr ein Rezept für ein wirklich sehr leckeres Getränk voller guter Sachen.

Im Notfall, wenn ich im Büro oder auch wenn ich unterwegs bin, habe ich inzwischen auch ein gutes Produkt gefunden, das sich ganz einfach anrühren lässt. Wer einmal in Berlin in einem Hotelzimmer gestanden hat oder mit dem Auto, weiß wovon ich rede. Aber selbst hier schaffe ich es, mit einem Wasserkocher und etwas Vorbereitung mein tägliches Porridge zuzubereiten.

Zusammengefasst ist ein solcher Detox-Tag wirklich easy in der Umsetzung. Und spart dabei auch noch eine Menge Zeit in der Küche!

Im Übrigen gilt: Trinken, trinken und nochmals trinken. Stilles Wasser und Kräutertee über den ganzen Tag hinweg wirken Wunder. Und gerade morgens, in der Zeit nach dem Aufstehen sollten die ersten 1-2 Gläser Wasser (am besten leicht warm) bereits nüchtern getrunken werden. So kann der Darm wunderbar in Schwung gebracht und die Entsorgung der Abfallprodukte (in der Nacht resettet sich der ganze Körper) perfekt unterstützt werden.

Extra Support

L-Glutamin und Kollagen sind meine beiden Support-Buddies für den „trouble belly“.

L-Glutamin hat ohnehin einen hohen Stellenwert bei mir. Als Leaky-Gut-Betroffene nehme ich es regelmäßig ein, um meine schwächelnde Schleimhaut zu stärken und die instabile Darmbarriere zu unterstützen. Das schadet in keinem Fall bei zu Divertikeln neigenden Menschen. Alles, was das Gewebe in seiner Stärke aber auch in seiner Regenerationsfähigkeit unterstützt, ist gut. Ich habe in meiner trouble belly Zeit vieles durchprobiert und meinen klaren Favoriten ermittelt, das [Werbung, Affiliate Link*] L-Glutamin von Arktis Biopharma, einem Unternehmen mit sehr hohem Anspruch an Qualität.

Eine eher neuere Entdeckung ist Kollagen. Wer mir schon länger folgt, weiß, dass ich (obwohl größtenteils vegetarisch lebend) auf Knochenbrühe schwöre. Ein wichtiger Bestandteil dieser Brühe ist Kollagen – und das ist enorm hilfreich, nicht nur für Knorpel, Gelenke und dergleichen sondern auch Gewebe – auch im Darm.

An meinen Entlastungs- und Aufbautagen baue ich beides wieder vermehrt in den Speiseplan ein – meist entweder nur in Wasser aufgelöst oder in einem Proteindrink wie diesem hier verarbeitet. Wenn beides in Pulverform eingesetzt wird, kann ich frei agieren und es einfach unterrühren, wo es mir passt.

Ein weiterer „belly buddy“ ist übrigens sogenannte Heilerde, ein Pulver aus feinsten mineralische Erden wie Löß- oder Tonerde. Ihre Besonderheit ist die poröse, verhältnismäßig große Oberfläche dieser zu feinstem Pulver vermahlenen Erden. Das sorgt für große „Andockfläche“ , bindet dadurch Schadstoffe und Toxine und leitet diese aus.

Am besten abends eingenommen unterstützt Heilerde perfekt den oben erwähnten nächtlichen Regenerations- und Aufräumprozess . Auch das ist ein Punkt, der aktiv zur Gesunderhaltung der Divertikel beiträgt, denn das ist proaktive Entzündungsverhinderung und Entlastung.

Kauen

Ich hatte es eben schon angerissen. Und weil es so wichtig ist, hier nochmal: Kauen! Kauen ist wirklich sehr, sehr wichtig.

Bis zu 30 mal sollte ein Bissen im Mund gut durchgekaut sein kann, bis er quasi flüssig ist. Und hier liegt oft schon eines der „Auslöser-Probleme“ für Divertikulitis. Schlecht gekaute, geschlungene Nahrung, die in großen Brocken unser Verdauungssystem durchqueren und belasten.

Ehrlich gesagt, schaffen die wenigsten die gepriesenen 30 Mal. Auch ich muss mich immer wieder zwingen, gerade bei fester Nahrung wie Rohkost. Aber ich weiß eben auch, wie wichtig es ist. Denn es ist eigentlich relativ einfach nachzuvollziehen: Ein unzerkautes Stück kann einfach nicht sauber verdaut und aufgeschlüsselt werden. Es ist unmöglich. Der Magen muss die entscheiden Vorarbeit machen können – und das kann er nicht, wenn er mit dicken Stücken zu kämpfen hat. Eigentlich ganz klar. Und gerade in dem Kontext Divertikel noch wichtiger und noch klarer. Also: kauen, kauen, kauen! Schau doch gerne noch mal hier her zum Thema.

Entspannung

Zu guter Letzt kommt das, womit ich meine Detox Tage im Idealfall abschließe: Entspannung! Wer mich kennt, weiß, dass ich einen großen Anteil meines Genesungserfolgs in Entspannung und Stressmanagement sehe. Warum? Ganz einfach: Stress löst Entzündungen im Körper aus. Und ein gestresster Darm kann nicht verdauen (Stichwort „fight and flight mode“).

Und unser Alltag ist voller Stressfaktoren, die natürlich jeder individuell wahrnimmt. Ein Alltag ohne Stress ist illusorisch. Deshalb heißt es: Stressoren identifizieren und Methoden entwickeln, mit ihnen umzugehen – akut aber auch langfristig. Für akute „Wallungsmomente“ habe ich vor langer Zeit die sogenannte Wechselatmung entdeckt (Yoga-Menschen wissen, wovon ich spreche) – und für ganz bestimmte Situationen meine persönliche kleine Atmungssession, die 3-4-5-Methode entwickelt. Hilft! Garantiert.

Und für langfristige Stressresistenz hilft grundsätzlich eine Stärkung des sogenannten Vagusnervs. Hier findet Ihr einen sehr informativen Blogbeitrag zu diesem spannenden Ding.

Noch mehr Detox Inspiration?

Ihr findet auf meinem Blog eine ganze Menge an Input zu den Themen Entlasten, Stärken, Entgiften. Warum? Und was hat das mit dem Darm zu tun? Eine ganze Menge – und meistens vernachlässigt. Auch wenn die meisten Ärzte im Dunstkreis von Darmerkrankungen gerne mal äußern: „Reduzieren Sie doch mal Ihren Stress!“ oder „Lassen Sie doch mal Brot weg.“ – wie jeweils damit umzugehen ist, das wird nicht verraten. Als seit vielen Jahren Betroffene und seit diesem Jahr frischgebackene „Holistic Gut Health Coach“ weiß ich einerseits um den Stellenwert von Stressoren innerhalb einer Erkrankung – und gleichzeitig um die Relevanz hier genau anzupacken.

Und natürlich weiß ich, wie man Brot (Entzündungstrigger!) weglässt und mehr noch – ganzheitlich und langfristig Essgewohnheiten etabliert ohne das Gefühl von Verzicht zu haben.

Bleibt also am Ball – hier auf dem Blog wird es immer mehr zu dem Thema geben.

Lest auch gerne mal meinen Beitrag „Easy Detox für Kopf und Bauch„. Und stöbert gerne durch meine zahlreichen, super einfachen Rezepte.

Demnächst mehr auf diesem Kanal! 🙂

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Fotos:  Katie Rainbow 🏳️‍🌈 von Pexels (Titelfoto), eigene

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