Was kann Astaxanthin? Diese Frage stelle ich mir aktuell immer häufiger. Meine geschätzte Ärztin hat mich vor ein paar Monaten darauf hingewiesen, dass eine Einnahme dieses, mir bis dato komplett unbekannten, Supplements Sinn machen könnte.
Wir schrauben aktuell wieder mal an ein paar Stellen: Der Bauch ist dieses Jahr wieder zunehmend in Aufruhr, meine Energie lässt zu wünschen übrig, ich schlafe schlecht und meine Power reicht einfach vorne und hinten nicht. An meinen Standardthemen Leaky Gut und SIBO bin ich wieder verstärkt dran – dazu folgt separat nochmal Diverses.

Aber nun – Astaxanthin. Gefühlt stoße ich in den letzten 2-3 Wochen zunehmend darauf. So auch nun durch einen Artikel, den ich gerade in einer Frauenzeitschrift gelesen habe. Zeit, der Sache auf den Grund zu gehen. Was kann Astaxanthin also genau?
Wundermittel aus der Natur?
Astaxanthin ist ein stark antioxidativ wirkendes, natürliches Polyphenol, genauer ein Carotinoid (also ein Pflanzenfarbstoff), das zur Gruppe der Xanthophylle gehört. Es wird von bestimmten Mikroalgen (z. B. Haematococcus pluvialis) gebildet und reichert sich über die Nahrungskette in Tieren an, die diese Algen fressen – daher die rötliche Farbe bei Lachsen, Krustentieren oder auch Flamingos. Es wird zunehmend als vielfältig potentes Nahrungsergänzungsmittel besprochen.

Hier einmal kurz und knackig, was Astaxanthin so alles kann – und was ggf. nicht:
- Antioxidative Wirkung: Astaxanthin ist sehr stark im Abfangen freier Radikale – stärker als viele andere Polyphenole wie Carotinoide (z. B. Beta-Carotin, Lutein). Das gilt in Labor- und Tierstudien als gesichert.
- Entzündungshemmung: Einige Humanstudien deuten an, dass Astaxanthin Entzündungsmarker im Blut senken kann. Potenziell interessant bei chronischen Entzündungen, aber noch keine breite klinische Evidenz. Könnte an dem Punkt aber interessant für Bauchmenschen mit Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa sein.
- Augengesundheit: In kleinen Studien zeigt sich, dass Astaxanthin die Augenmuskulatur entspannen und bei Augenermüdung (z. B. Bildschirmarbeit) helfen könnte.
- Hautschutz: Die Einnahme kann Haut vor UV-Schäden besser schützen (z. B. weniger Rötungen bei Sonnenbestrahlung). Das wird relativ häufig untersucht und könnte im Kontext Hautkrebs sehr relevant sein.
Man hört oder liest häufig in Werbung, dass es ein machtvolles Anti-Aging-und Longevity-Produkt ist. Dafür gibt es allerdings derzeit noch keine bastbaren klinischen Daten. Da meiner Meinung nach aber alles, was der Gesunderhaltung dient gleichzeitig auch immer positiv auf den Alterungsprozess einzahlt, kann es in dem Kontext nicht schaden.

Verwendung und Einnahme
Astaxanthin ist als Nahrungsergänzungsmittel in Kapselform diverser Hersteller wie [Werbung, unbeauftragt und unbezahlt] Sunday Natural erhältlich und wird oft als Superpower für Augen, Haut, Muskeln oder das Immunsystem beworben – und insbesondere im Bereich Anti-Aging.
Als Einnahme wird meist eine Dosierung von 4–12 mg pro Tag empfohlen, die häufig eingesetzte Standard-Dosis ist 6 mg/Tag, bei speziellen Fragestellungen wie Hautschutz und Sport sogar auch bis zu 12–16 mg/Tag.
Natürliche Quellen wie z. B. Lachs, Forelle, Krill, Shrimps liefern zwar Astaxanthin allerdings nur geringe Mengen im Vergleich zu Kapseln. Aber mein geliebtes Sushi kann ich erst einmal weiter von Zeit zu Zeit genießen. 🙂

Übrigens unterstützt die Einnahme von Astaxanthin die Bioverfügbarkeit von Omega-3-Fettsäuren. Deshalb wird die Kombination von beiden empfohlen.
Mein Fazit
Astaxanthin ist ein sicheres – und vermutlich aktuell das potenteste – Antioxidans mit sehr vielversprechenden Ansätzen bei Haut, Augen und Entzündungen. Es ist aber kein Allheilmittel, und viele angebliche Effekte sind wissenschaftlich noch nicht abgesichert. Aber ich gebe zu, es klingt spannend und relevant für mich und meine Themen. Ich bleibe also dran!

Fotos: Oliver Rindelaub (Portraits), isaac mijangos (Algen), Andre Moura (Flamingos), Foto von Cup of Couple (Lachssushi)