Was ist der Digitale Produktpass (DPP)? Eine Frage, die sich vermutlich die meisten von Euch noch nicht stellen müssen. Dennoch ist es gut und wichtig, diese dringend notwendige Maßnahme im Kontext Circular Economy und Circular Design zu kennen. In meinen Augen ein sehr wichtiges Thema, das die EU im Rahmen des Green Deals hier vorantreibt. Denn es birgt neben Transparenz auch ein hohes Innovations- und Transformationspotential für Unternehmen.
Wie Ihr vermutlich wisst, beschäftige ich mich beruflich mit diesen Themen – einerseits beratend für Unternehmen, andererseits, da ich selber nachhaltige Produkte entwickle und zum Teil auch vertreibe.
Eines meiner Lieblingsprodukte sind meine Wolldecken aus Elbwolle, maximal nachhaltig und bereits jetzt komplett transparent in der gesamten Wertschöpfungskette – vom Schaf zum fertigen Produkt. Dass ich meine Produktionspartner zudem persönlich kenne, ist für mich übrigens selbstverständlich – ebenso, wie langjährige, vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Und da wir alle Konsumierende von zahlreichen Produkten seid, liefere ich Euch heute einfach mal einen ganz kurzen Überblick, was es mit dem Digitalen Produktpass (DPP) so auf sich hat.
Was ist der Digitale Produktpass (DPP)?
Der Digitale Produktpass (DPP) ist eine neue EU-Initiative zur Förderung nachhaltiger Produkte. Er soll maximale Transparenz schaffen, indem er umfassend und vollständig wichtige Informationen über die
- Materialzusammensetzung
- Herstellungsprozesse und
- Recyclingfähigkeit
eines Produkts digital bereitstellt.
Was steht im DPP?
- Materialien & Herkunft: Woraus besteht das Produkt im Einzelnen? Wo wurde es von wem produziert?
- Umweltauswirkungen: Was sind Energieverbrauch, CO₂-Fußabdruck und andere relevante Nachhaltigkeitskriterien?
- Reparierbarkeit & Recycling: Wie und wo kann das Produkt repariert oder recycelt werden?
Wie funktioniert der DPP?
Der DPP wird über einen einfach zu scannenden QR-Code (Quick Response) oder RFID-Chip (Radio Frequency Identification) zugänglich gemacht. Konsumierende aber auch B2B-Partner wie Händler und Recyclingunternehmen, können so einfach und barrierefrei auf relevante Informationen, z.B. über eine Landing-Page des Unternehmens, zugreifen.

Warum ist der DPP wichtig?
Der Digitale Produktpass hilft, Ressourcen zu schonen, die Kreislaufwirtschaft zu fördern und gibt Konsumierenden die Möglichkeit, bewusstere Kaufentscheidungen zu treffen. Zudem wird er für viele Branchen (z. B. Textil, Bekleidung, Elektronik) verpflichtend eingeführt.

Mit dem DPP macht die EU einen großen Schritt innerhalb des Green Deals in Richtung einer umfassend nachhaltigen und innovativen Wirtschaft. Und wir Konsumierende bekommen endlich mehr Klarheit über die Produkte, die wir kaufen.
Ab 2027 soll er verpflichtend für alle Produkte eingeführt werden.
Mehr Informationen findet Ihr hier. Übrigens, manche sagen auch Produktdatenpass statt Produktpass.
Das Äquivalent für die Baubranche ist der Digitale Ressourcenpass.
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