Fasten und Achtsamkeit

von Yvonne

Fasten und Achtsamkeit: Zwei, die sich ganz hervorragend ergänzen. Und nicht zu sagen perfekt ergänzen. Ihr wisst, ich faste regelmäßig, mindestens einmal im Jahr, eine ganze Woche, bevorzugt auf Sylt. Warum dort, habe ich an einer Stelle schon beschrieben – deshalb nur so viel: Die Kombination ist einfach perfekt für die Erholung, die Insel bietet Abwechslung, Reizklima und vor allem tosende Nordsee (Was mich per se schon happy macht, mehr dazu hier).

Um wirklich rauszukommen aus dem Alltag, begebe ich mich gerne in ein Fastenhaus auf der Insel. Hier bin ich komplett in meiner bubble, muss mich um nichts kümmern und kann mich maximal erholen. Ich versuche in dieser Woche gleichzeitig, so wenig wie möglich das Handy in die Hand zu nehmen, das Laptop nur im Notfall aufzuklappen und den Fernseher komplett auszulassen. Nicht mal Tagesschau – sonst mein Pflichtprogramm. In meiner Fastenwoche ist NICHTS Pflicht. Das Weltgeschehen kommt auch mal eine Woche ohne mich aus. Und sollten wirklich wichtige Dinge passieren, bekomme ich es mit (wie 2020, als wir kurzfristig vor dem ersten Lockdown die Insel verlassen mussten).

Im Oktober 2022 brauchte ich dringend eine Auszeit und hatte zum ersten Mal die Kombination „Wandern und Entspannung“. Mir war völlig klar, dass ich genau das dieses Mal brauche. Und wie durch ein Wunder passt es zeitlich exakt – und das, obwohl in diesem Jahr Planung so gut wie nicht möglich war…

Richtiger Zeitpunkt

Und der Zeitpunkt war nötig: Das Jahr steckte mir in den Knochen, beruflicher struggle, aber auch wieder mal ein extrem durchhängender Körper. Der Bauch hat zunehmend Trouble gemacht und war schon wieder in einer Beschwerde-Dauerschleife, zudem hatte Corona mir heftig zugesetzt und auch lange Zeit nachgehangen – mehr dazu hier.

Mangelnde Energie, zunehmende Abgeschlagenheit, damit gepaart Dünnhäutigkeit und mangelnde Stressresistenz, wieder beginnende Schlafprobleme, existenzielle Sorgen – und zu alldem das ganze Paket dessen, was uns ja ohnehin noch so an immer mehr Krisen fordert.

Im September wurde mir klar: Das endet wieder nicht gut, ich muss die Bremse treten. Wie so oft, kommen Entscheidungen bei mir schnell zustande: Kurzerhand Termine gecheckt und siehe da es gab etwas was mich sofort ansprach. Und gebucht.

Fastenwandern und Achtsamkeit

Die Woche wurde von der wunderbaren Johanna Katzera (mehr über Johanna hier) geleitet. Ich kannte sie bereits indirekt, bei einem der letzten Fasten-Aufenthalte hatte ich ihr Buch  „Verlauf dich nicht“ im Fastenhaus entdeckt und sofort gekauft. Es ist ein kleines handliches Büchlein, das mich oft begleitet und dass mir immer wieder hilft, den Fokus zu finden. Johanna hat die unglaubliche Fähigkeit, durch einen sehr intensiven eigenen Erfahrungsweg, und viele Reisen durch die Welt, sehr schnell auf den Punkt zu kommen, wenn es darum geht was wichtig ist im Leben.

Sie hat beide Seiten erlebt, den Überfluss bei uns und die absolute Armut in Ländern wie Chile. Sie schafft es dadurch, einen ganz anderen Zugang zum Thema Achtsamkeit zu bilden. Abgesehen davon, dass sie von sich aus bereits eine enorm positive Ausstrahlung und Ruhe ausstrahlt. Sie lebt das Thema regelrecht.

Warum passen Fasten und Achtsamkeit so gut zusammen?

Für mich persönlich ist es die perfekte Kombination, weil ich in der Fastenwoche versuchen muss und möchte, wirklich runter zu kommen. Mein überquellender Kopf (zu viele Themen in diesem Jahr) muss zur Ruhe kommen und Klarheit finden. Ich muss wieder meinen Fokus finden und für mich herausfinden, wie ich in der nächsten Zeit weitermache (beruflich), was mir wichtig ist und was nicht. Ich muss wieder „in*s Spüren kommen“, wie wir im Yoga gerne sagen. Ich brauche wieder mein Bauchgefühl.

Das ist völlig unmöglich im Alltag. Ich brauche diese Abgeschiedenheit in der Bubbel und eben die Umgebung der Sylter Nordsee. Das Spüren der Elemente. Gerne stürmisch, tosend und durchschüttelnd.

Mein Bauch kommt hier in der Regel sehr gut zur Ruhe. Wir betreiben hier Buchinger Fasten, das bedeutet: Keine feste Nahrung. Nur Flüssigkeiten. Nach meinem Wissen und meiner persönlichen Erfahrung ist das Optimale, was ich meinem Darm und meiner schwachen Schleimhaut Gutes tun kann. Denn es ist eigentlich ganz einfach: der Darm hat in dieser Zeit so gut wie nichts zu tun. Er wird entlastet – am Anfang der Fastenzeit durch Abführen (das berühmte Glaubern) und regelmäßige Einläufe. Er muss keine Nahrung in dieser Woche verarbeiten und kann sich erstmalig komplett auf sich und seine Regeneration konzentrieren .

Durch gezielte Entspannungsübungen kommt, zusätzlich zu den ausgedehnten täglichen Wanderungen über die Insel, Ruhe in das ganze System. Nicht nur in meinem Kopf, sondern auch in meinem Bauch. Denn wir wissen ja, beides hängt zusammen. Und Stress ist ein maximaler Trigger für Baucherkrankungen (sieht hier zu auch mal einen Beitrag zum Vagus Nerv).

Entspannungssequenzen lassen sich überall einbauen: Bei einer Gehmeditation durch den Wald, bei Wandern in völliger Ruhe am Strand (und ohne Quatscherei in der Gruppe) oder bei einer abendlichen Yoga-Session. Die Insel bietet viele Möglichkeiten dazu – die besondere Atmosphäre tut ihr Übriges.

Also Fasten und Achtsamkeit. Die beste Kombination für Menschen wie mich.

Bleibt dran, es gibt demnächst mehr zu diesem Thema.

Und wer mehr über Johanna erfahren möchte: hier geht es zu ihrer Website. Dort findet ihr auch die unterschiedlichsten Achtsamkeitsseminare, die sie anbietet. Und hier geht es zu ihren Büchern – dringende Empfehlung {Werbung}. Ihr neuestes passt auch wieder hervorragend: „Achtsam oder Abgelenkt?“

Und das werde ich mir gleich bei meinem nächsten Besuch Ende Februar auf Sylt bei ihr – inklusive einer Entspannungsmassage – organisieren. 🙂

Fastenlust?

Habt Ihr Lust bekommen? Auf Fasten, Fastenwandern, Buchingerfasten, vielleicht aber nur kleine Fastenauszeiten wie durch Intervallfasten oder Detoxtage? Unterwegs oder zuhause? Mein Blog ist voll mit diversen Beträgen – und es werden immer mehr, da das Thema fester Bestandteil meines Lebens geworden ist. Für meinen Bauch – und für meinen Kopf.

Und natürlich gibt es immer mehr tolle Rezepte für die Zeit vor, während oder auch nach einer Fastenzeit, wie meine Smoothies. Die sind vollgepackt mit guten Dingen und geben Power.

oder meine Basische Minestrone. Lecker! 🙂

Fastenhelferlein

Jahrelange Fastenerfahrung liefert auch mir immer wieder neue Erkenntnisse – auch, was gute Unterstützung in der Fastenzeit liefert. Und das ist Einiges inzwischen. Deswegen gibt es einen kompletten Blogbeitrag nur zu meinen Fastenhelferlein. Schaut doch mal vorbei 🙂

In Kürze findet Ihre auf dem Blog auch eine Auswahl meiner wichtigsten Fastenbücher. Und da ist inzwischen einiges zusammen gekommen. Schaut vorbei!

Fotos: Miriam Müller (Titel, diverse), eigene

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