Leaky Gut und Mikroplastik

Leaky Gut und Mikroplastik: Eine wirklich toxische Beziehung mit sehr großem Potential für ernsthafte Schäden am menschlichen Körper. Ich versuche, mal kurz das Thema auf den Punkt zu bringen – und die Relevanz für Leaky Gut & Co. darzustellen.

Was ist Mikroplastik?

Ich habe kürzlich einen Betrag zum Thema Was ist Mikroplastik verfasst. Dort findet Ihr die wichtigsten Fakten. Deshalb hier nur kurz und vorallem mit einer wichtigen und entscheidenden Aktualisierung versehen: Wir sprechen nicht mehr von Mikroplastik sondern von Mikro- und Nanoplastik, kurz MNPs.

In dieser wichtigen Erweiterung der Terminologie steckt die ganz Sprengkraft. Denn Nanoplastik ist einfach noch mal viel, viel kleiner als Mikroplastik und damit maximal gefährlich – denn es ist kleiner als eine menschliche Zelle!

Während Mikroplastik laut Definition in einer Partikelgröße meist in einer relativ großen Spannweite zwischen 0,0001 Millimeter (mm) bis kleiner als 5 mm stattfindet, und dadurch z.T. noch mit dem menschlichen Auge erkennbar ist, ist Nanoplastik, wie der Name sagt, ganz konkret im winzigen Nanometerbereich unterwegs: Diese Partikel weisen eine Größe von nur 0,000001 mm auf. Damit sind sie so klein wie z.B. Proteinmoleküle und können mühelos Zellwände durchdringen.

Diese Partikel überhaupt sichtbar zu machen, erfordert modernste Technologien. Es ist inzwischen bekannt, dass ihr Aufkommen immer stärker steigt – der Nachweis aber bislang schwierig ist.

Grundsätzlich kann man annehmen, dass Mikroplastik im weiteren Lebenszyklus-Verlauf durch immer weitere Teilung, Reibung, Abnutzung etc. immer kleiner und dadurch automatisch irgendwann zwangsweise zu Nanoplastik wird. Die Menge steigt also in jedem Fall und belastet Mensch und Umwelt zunehmend.

Schwachpunkt Darmbarriere

Erstmals wurde kürzlich MNP in einem menschlichen Gehirn nachgewiesen. Die Partikel hatten also die sogenannte Blut-Hirn-Schranke überwunden. Auch in anderen Organen wurde bereits früher MNP nachgewiesen. Im Prinzip kann es nach jetzigem Wissenstand praktisch überall im Körper vorkommen. Der Darm ist dabei eine wichtiger Zugang, denn ein großer Teil an MNP-Material wird über die Nahrungsaufnahme wie Lebensmittel aus Folienverpackungen und z.B. Getränke aus PET-Flaschen aufgenommen.

Erschwerend hinzu kommt, dass mit den Partikeln meist auch integrierte chemische Zusatzstoffe, Farb- oder Schadstoffe in den Organismus gelangen. Diese können wiederum krebserregend und neurotoxisch sein – also den Hormonhaushalt stören.

Das ganze Thema macht vorallem auch Kinderärzten Sorgen: In einer US-Studie wurde nachgewiesen, dass MNPs in die Plazenta gelangen und dadurch den Fötus erreichen können. Es wird zudem vermutet, dass Nanopartikel den Blutfluss und damit die Versorgung des Embryos mit Sauerstoff und Nährstoffen stört. Außerdem wurden Partikel in Muttermilch nachgewiesen, sodass das Neugeborene auch hierüber mit MNPs belastet wird.

Ein großes „EXTRA-ACHTUNG“ deshalb an alle, die mit der Diagnose Leaky Gut und einer deutlich geschwächten Darmschleimhaut belastet sind – oder einer Neigung zur Entzündung der Darmschleimhaut oder des Darms wie bei Divertikulose, Morbus Crohn oder Colitis Ulcerosa. Hier ist der Zugang für MNPs in den Organismus deutlich erleichtert. Schlimmer noch: Die Darmschleimhaut wird zusätzlich geschädigt, da „Abwehrzellen den Verdauungstrakt infiltrieren und dabei die Wände löchriger machen“ (Quelle: Welt am Sonntag, 10. Februar 2025).

Eine schwache, geschädigte Darmschleimhaut und damit Darmbarriere ist also das perfekte, offene Scheunentor für MNPs, die wir mit der Nahrung und ergänzend durch Körperpflege, mit Textilien oder aus der Luft über Haut, Lunge und Verdauungsorgane in den Körper aufnehmen. Außerdem setzt das Ganze eine Kaskade in Gang, die Darmbarriere wird schwächer und der Schaden im Körper immer größer.

Was kann man tun?

Im Speziellen: Die Darmbarriere stärken, mit darmgesunder Ernährung und Lebensweise – und proaktiv z.B. mit der Aminosäure L-Glutamin. Diese stärkt nachweislich die Schleimhaut. Mache ich selber regelmäßig im Rahmen einer Kur, bevorzugt mit dem [Werbung, Affiliate Link*] Glutamin von Arktis Biopharma.

Im Großen und Ganzen: Das Thema wird eine der größten Herausforderungen unserer Gegenwart sein, den MNPs sind überall in unserem Leben und unserem Alltag angekommen. Gleichzeitig kommen wir in unserer modernen Welt nicht ohne Kunststoffe aus. Denn sie wurden entwickelt, um uns das Leben einfacher zu machen. Die Kunststoffindustrie ist also gefordert, innovative Werkstoffe zu entwickeln, die keine Belastung für die Umwelt darstellen, weil sie über eine neuartige Molekularstruktur verfügen oder bspw. durch Bakterien im Boden abgebaut werden.

Ein bewusster Umgang mit Kunststoffen aller Art ist ein erster Schritt, den jeder einzelne lernen und umsetzen muss. Insbesondere die Themen

  • Müllreduzierung bzw. -vermeidung
  • Müllentsorgung bzw. Ressourcenverwertung

bergen großes Potential und müssen angegangen werden auf dem Weg in eine funktionierenden Kreislaufwirtschaft. Und natürlich zur Verhinderung dramatischer Gesundheitsfolgen. Das haben bislang die Wenigsten auf dem Schirm.

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Fotos: Stas Knop (Titelbild), Pixabay (Mikroskop), Chokniti Khongchum (Petri Schale), Magda Ehlers (Plastikflaschen)

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