Was sind PFAS?

Was sind PFAS? Das habt Ihr bestimmt schonmal gehört. Oder Ihr habt es schonmal gelesen, vielleicht auch auf einem Produkt, auf dem explizit darauf hingewiesen wird, dass es PFAS-frei?

Vielleicht stand es sogar auf der letzten Regenjacke, die Du angeschafft hast? Dann hast Du schonmal einen wichtigen Beitrag zu einem der größten Umweltsünder beigetragen.

Aber habt Ihr auch eine Idee, was diese sogenannten Ewigkeitschemikalien sind?

Ich habe gerade heute zwei sehr interessante Unternehmensvorträge aus dem Textilsektor gehört – von Delius und Vaude. Beide eint der Wille, komplett PFAS-frei zu produzieren. Denn – ich zitiere: „PFAS sind Teufelszeug.“ Die Eigenschaften sind superpraktisch, zB. wasser- oder schmutzabweisend. Aber die andere Seite der Medaille ist umso schmutziger.

Und da kommt nicht nur mein Nachhaltigkeitsdrang ins Spiel sondern insbesondere auch mein Haupthema Gesundheit. Denn PFAS sind in hohem Maße gesundheitsschädlich. Und gerade Menschen wie ich, die mit Leaky Gut zu kämpfen haben, sollten so wenig Schadstoffe wie möglich aufnehmen, da die geschwächte Schleimhaut sie nicht ausreichend abwehren kann.

Also, was sind jetzt diese ominösen PFAS?

PFAS kurz & knackig

PFAS (Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) sind eine Gruppe von über 10.000 künstlich hergestellten Chemikalien, die für ihre wasser-, fett- und schmutzabweisenden Eigenschaften bekannt sind. Das ist auf den ersten Blick enorm praktisch und wertet viele Produkte in ihren Einsatzmöglichkeiten sehr auf.

Sie werden seit den 1950er-Jahren in zahlreichen Produkten eingesetzt, z. B. in:

  • Outdoor-Textilien und Regenkleidung
  • Lebensmittelverpackungen (z. B. Pizzakartons, Popcorntüten)
  • Pfannen und Töpfe mit Antihaftbeschichtung (z. B. Teflon)
  • Feuerlöschschaum
  • Kosmetika

Leider sind sie genau dadurch aber auch sehr beständig. PFAS sind wegen ihrer extrem stabilen chemischen Struktur auch als sogenannte „Ewigkeitschemikalien“ bekannt – sie bauen sich in der Umwelt praktisch nicht ab und reichern sich zunehmend in Böden, Wasser, Tieren und auch uns Menschen an.

Warum sind PFAS problematisch?

  • Zahlreiche Gesundheitsrisiken: Einige PFAS stehen im Verdacht, krebserregend zu sein oder das Immunsystem, den Hormonhaushalt und die Fruchtbarkeit zu beeinträchtigen
  • Hohe Umweltbelastung: Sie verbreiten sich weltweit, selbst in entlegenen Gebieten, und belasten Trinkwasser und Böden – und das immer stärker, da sie sich anreichern
  • Schwierige Entsorgung: PFAS lassen sich nur aufwändig oder gar nicht entsorgen

Maßnahmen der EU

Die EU arbeitet aktuell an einem Verbot für viele PFAS, mit wenigen Ausnahmen für unverzichtbare Anwendungen (z. B. in Medizin oder bestimmten Hightech-Bereichen).

Einige marktrelevante PFAS mit besorgniserregenden Eigenschaften werden durch die europäische Chemikalienverordnung REACH, die CLP-Verordnung über die Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Chemikalien oder die Stockholm-Konvention über persistente organische Schadstoffe (POPs) reguliert (Quelle: Umweltbundesamt UBA).

Ein vollständiges Verbot könnte schrittweise ab 2026 in Kraft treten.

Fotos: Klaus Nielsen, Pexels (Titelbild), Alexander Dummer (Kind Regensachen)

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