Was können Maronen? Die Frage habe ich mir lange gar nicht gestellt – denn sie schmecken mir einfach ganz hervorragend und ich vertrage sie gut. Als Kind habe ich die heißen Maronen beim Weihnachtsbummel in der Kölner Fußgängerzone geliebt. Inzwischen verarbeite ich sie im Herbst in größeren Mengen selber, da mein Mann ein extrem findiger und fleißiger Sammler ist 🙂 Seit letztem Jahr wachsen auch zwei kleine Maronenbäumchen in unserem Garten. Bis die tragen, wird’s aber noch ein paar Jahre dauern.
Zeit also, mal etwas genauer hinzusehen und insbesondere die Gesundheitsvorteile von Maronen herauszuarbeiten. Das sind nämlich einige.
Gesundheitsvorteile von Maronen
1. Gute Energiequelle – aber fettarm
- Im Gegensatz zu anderen Nüssen enthalten Maronen wenig Fett (nur ca. 2 g pro 100 g) und viele komplexe Kohlenhydrate
- Sie liefern sie langsam verfügbare Energie – ideal für eine langanhaltende Sättigung ohne Blutzuckerpeaks.
- Deshalb besonders gut geeignet für Menschen mit Diabetes oder alle, die ihren Blutzucker stabil halten möchten
2. Ballaststoffreich
- Maronen enthalten rund 8 g Ballaststoffe pro 100 g, was die Verdauung fördert und den Cholesterinspiegel senken kann
- Die Ballaststoffe sind perfektes Futter für die guten Darmbakterien und fördern eine gute Balance im Mikrobiom
3. Reich an Vitaminen
- Vitamin C: Maronen enthalten im Gegensatz zu den meisten anderen Nüssen besonders viel Vitamin C. Das Unterstützt das Immunsystem und wirkt als Antioxidans
- B-Vitamine: Maronen enthalten insbesondere B1, B2, B6 und Folsäure, die wichtig für Nerven, Stoffwechsel und Energieproduktion sind
4. Wichtige Mineralstoffe
- Kalium: reguliert Blutdruck und Wasserhaushalt
- Magnesium: gut für Muskeln, Nerven und Stressresistenz
- Eisen: wichtig für die Blutbildung
- Phosphor und Zink: stärken Knochen und Immunsystem
5. Glutenfrei
- Maronen sind von Natur aus glutenfrei, daher ideal für Menschen mit Zöliakie oder Glutenunverträglichkeit
- Maronenmehl ist eine beliebte Alternative zu Weizenmehl in glutenfreien Rezepten und lässt sich sehr gut in Backwaren verarbeiten
6. Basisch und leicht verdaulich
- Maronen sind basisch
- Sie können auch bei empfindlichem Magen und Darm gut vertragen werden
- Maronen sind arm an sogenannten FODMAPs
Richtige Zubereitung
Maronen sollten in jedem Fall gegart verzehrt werden – meine persönliche Meinung 🙂 Im rohen Zustand schmecken sie einfach deutlich weniger gut und sind schwer verdaulich. Für mich als Bauchmenschen also ein doppeltes no-go.
Als langjährige Maronensammler und -verarbeiter haben wir oft über Maronen geklagt, deren Schale sich nur schwer und deren Zwischenhaut sich gar nicht ablösen lies. Letzteres sorgt für Ungenießbarkeit, die Bitterstoffe überlagern sämtliche Maronen-Nuancen.
Ein Zufall – nämlich im Garten vergessene und mehrere Tage in Regenwasser liegende Maronen – brachte uns auf den Trichter: Die Maronen benötigen Feuchtigkeit und einige Tage Lagerung vor der Verarbeitung, am besten an frischer Luft. Außerdem hatten wir den Eindruck, dass das ganze auch dem Geschmack einen kleinen Boost verpasst hat. Aber Achtung – Schimmelbildung unbedingt vermeiden. Was auch geht: Zwei Stunden vor der Verarbeitung in reichlich Wasser einweichen – das kann schon enorm helfen.
Und dann: Ab in den Ofen! Die Röststoffe sind unerlässlich für den perfekten Geschmack.
Meine Lieblingsrezepte
Mit Maronen lässt sich Einiges anstellen. Hier ein paar Inspirationen aus meiner Küche:
Maronentarte – so lecker! Sie ist sehr clean, lässt sich aber nach Herzenslust pimpen, z.B. mit Vanilleeis.
Maronen-Süßkartoffel-Suppe – unser Klassiker an Weihnachten, gerne mit einem Schuss Portwein. Geht aber auch ohne 🙂 Leider habe ich es auch nach Jahren nicht geschafft, diese Freestyle-Kreation in ein Rezept zu gießen 😉 Kommt hoffentlich bald. Sie lässt sich übrigens nach Lust und Laune mit Toppings „pimpen“ – z.B. für Gäste.
Maronen-Risotto – im Herbst eines meiner Liebslings-Risotti (gleich nach Kürbisrisotto). Schaut Euch gerne mal dieses tolle Rezept an.
Lasagne mit Kürbis und Maronen – was für eine Kombi! Ein wunderbares Rezept findet Ihr hier
Kürbisauflauf mit Kartoffeln – dieses würzige Soulfood-Ofengericht stammt von dem tollen Blog Emmi kocht einfach. Dringende Empfehlung!
Kürbis-Maronen-Curry – Rezept folgt! Alternativ liebe ich im Moment diese Marrokkanische Tajine oder dieses Curry mit Kichererbsen.
Gerösteter Rosenkohl mit Maronen – eine sensationelle Kombination. Mache ich meist freestyle und schnell mit Tiefkühl-Rosenkohl und einem Schuß Olivenöl in einer Auflaufform im Ofen. Schmeckt auch kalt! Bleibt aber meistens nichts über.
Maroni Vermicelle – meine Freundin Csilla hat mir eine extra Maroni-Presse aus der Schweiz gesendet, damit ich endlich diese Süßspeise zubereiten kann. Ein schönes Rezept dazu findet Ihr hier.
Maronen Brownie – so gut! Rezept folgt 🙂
Und noch mehr folgt auch!
Fotos: Foto von Arina Krasnikova: https://www.pexels.com/de-de/foto/lebensmittel-essen-gesund-fruchte-6316529/