Warum ich faste

von Yvonne

Warum ich faste? Das hat inzwischen vielfältige und tatsächlich immer mehr Gründe. 

Mein erstes Fasten startete vor ca. 10 Jahren aus einer Situation totaler Erschöpfung, Kraftlosigkeit und Bluthochdruck heraus. Und es startete relativ unvorbelastet – ein Kunde hatte mir den Tipp gegeben. Ich hatte großen Respekt, nichts zu essen war für mich unvorstellbar. Aber ich hab’s geschafft, denn es ist gut machbar – und nach den ersten schwachen Tagen ging es mit mir steil bergauf auf. Da war mir klar, das kann was, dieses Fasten.

Aber über die Jahre ist mir immer mehr klar geworden, wie mächtig Fasten ist, und was es mit uns macht. Natürlich im positiven Sinne. Ich würde sogar soweit gehen, dass ich dem Fasten einen großen Teil meiner gesundheitlichen Genesung zuschreibe. So zumindest habe ich es gestern in einem Feedback-Gespräch in meinem Fasten Retreat im Westerwald beschrieben. Ich konnte erstmalig eine sehr kompakte Fassung von Fastenwandern mit Yoga genießen.

Wer mir folgt, weiß, dass ich gerne einmal im Jahr zum Fastenwandern für eine Woche auf Sylt bin. Das war dieses Mal nicht möglich aus terminlichen Gründen, aber mein Körper signalisierte mir permanent: Fasten, bitte! Das letzte Jahr steckte noch in den Knochen, Stress zehrte, existenzielle Unsicherheiten mit zwei unklaren Selbstständigkeiten und ein verschleppte grippaler Infekt: Mein Energielevel war gegen null.

Und dann weiß ich: Ich muss Fasten. Alleine diese vier Tage haben bereits unglaublich viel gebracht.

Wie immer ist es am ersten Tag noch gut, Tag 2 und Tag 3 sind körperlich (und z.T. mental) beschwerlich mit Kreislaufproblemen und meist Kopfschmerzen. (Ich nenne es die „Fastenhölle“), aber dann beginnen sich die körperlichen Effekte merkbar bemerkbar zu machen: Klarheit im Kopf. Die Energie steigt. Der Körper wird regelrecht umgestellt nach drei Tagen zahlreicher Yoga-Sessions und Wanderungen und ich vermute auch, dass ein bis zwei Kilo runter sind, was meinen Gelenken und überhaupt dem ganzen Wohlbefinden durchaus gut tut. 

Ebenfalls war ein wichtiger Impuls, die Dokumentation, Fasten – Ein Phänomen wird erforscht, ein toller Tipp unserer wunderbaren Fastenleiterin Sarah. Der Beitrag ist wirklich ganz hervorragend und zeigt, wie wichtig und effektiv Fasten und für unsere Gesundheit ist. Und wie sich in kurzer Zeit handfeste körperliche Beschwerden, wie eine fortgeschrittene Fettleber und Bluthochdruck dramatisch verbessern. 

Was sind also meine Gründe zu Fasten?

  • Um meinen trouble belly zur Ruhe kommen zu lassen – der Bauch mit Themen wie Leaky Gut, SIBO und Divertikeln profitiert enorm von dieser Komplettentlastung, sodass das tatsächlich der Hauptgrund für meine Fastenauszeiten ist.
  • Um neue Energie zu bekommen – so erstaunlich es immer wieder für mich ist, da keinerlei feste Nahrung in den Körper kommt, aber die Energie steigt ca. ab dem 4. Fastentag sprunghaft an und baut sich weiter auf. Einfach großartig!
  • Um Entgiftungsvorgänge im Körper zu unterstützen – Entlastung und Detox sorgen dafür, dass der Körper sich perfekt regenerieren kann, Schadstoffe werden gelöst und ausgeschieden
  • Um Entzündungen im Körper zu mildern – alle durch das fasten angestoßenen Stoffwechselprozesse – insbesondere die sogenannte Autophagie – sorgen für das Abklingen von Entzündungen im Körper.
  • Akute Schmerzlinderung – wer Probleme mit den Gelenken hat, merkt direkt nach wenigen Tagen eine deutliche Besserung. Meine liebe Freundin Miri hat sogar ihr Rheuma dank Fasten gut im Griff.
  • Der Blutdruck reguliert sich – ein immer wieder aufkommendes Thema, hier habe ich, auch dank der Wechseljahre und durch Corona-Überbleibsel inzwischen gewisse Unregelmäßigkeiten inklusive Herzrhythmusstörungen und muss einen Blick drauf halten. Wichtiges Thema.
  • Um meiner Haut etwas Gutes zu tun – Sie profitiert bereits innerhalb weniger Tage enorm. Haut Irritationen, Rötungen, Ekzeme lassen umgehend nach und klingen ab. Da wir wissen, dass es eine Darm-Haut-Achse gibt, ist eben auch klar, dass ein sich regenerierender Darm logischerweise auch direkten Einfluss auf die Haut hat.
  • Antiaging – Fasten ist einfach ein extrem effektiver und umfassender Beitrag zur allgemeinen Gesundheit. Gerade wie bei mir im mittleren Alter sehr wichtig. Der Autophagie-Effekt sorgt dafür, dass die Zellen „geputzt“ werden. Und das sieht man – Stichwort „Glow“ 🙂

Aber auch andere Aspekte werden für mich zunehmend wichtig

Denn es gibt zahlreiche Nebeneffekte wie,

  • Neue Einsichten und Perspektiven 
  • Zeit für mich
  • Geschärfte Sinne
  • Klarer Blick
  • Förderung der Resilienz 
  • Gestärktes Durchhaltevermögen 
  • Zu mir kommen
  • Insgesamte Entlastung („Ballast abwerfen“)
  • Besinnung auf das Wesentliche 
  • Bewusstsein und Achtsamkeit 

Mehr zum Thema Fasten

Ich habe inzwischen einige Beiträge und Rezepte zum Thema Fasten verfasst. Schaut doch mal rein! Demnächst befasse ich mich mit dem Thema Scheinfasten.

Fotos: Miriam Müller (Titelbild)

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