Lovelybelly’s Weihnachten | Tipps für entspannte Feiertage

von Yvonne

Weihnachten mit „Trouble Belly“ – eine echte Herausforderung.  Aber mit ein bisschen Vorbereitung und der richtigen Einstellung gut zu schaffen!

Man ist ja irgendwie drei Tage gefühlt nonstop mit Essen, was sage ich – Völlerei! – beschäftigt. Ist ja so. Und oft sogar noch länger, wenn man das ganze Thema Adventszeit mit rechnet.

Aber das ist ja auch das Schöne an dieser besonderen Zeit des Jahres – insbesondere in turbulenten und herausfordernden Zeiten wie aktuell. Dennoch müssen wir mit „Trouble Belly“ ein bisschen wachsam sein.

Alleine schon an der Menge des zugeführten Essens anzusetzen, ist deshalb schon ein wichtiger Ansatz. Der Tipp, möglichst nicht ausgehungert zur Einladung zu erscheinen, ist wichtig und schützt davor, Falsches und vor allem zu viel zu essen – auch wenn es dieses Jahr weniger relevant ist, mangels auswärtiger Feiern.

Aber man kann noch mehr tun und trotzdem (oder gerade deshalb) sehr schöne Feiertage verleben!

Meistens verbringen wir die schönste Zeit des Jahres im Kreise unserer Lieben. Gerade in solcher familiären Konstellation gibt es für uns Bauchmenschen natürlich Möglichkeiten, uns bezüglich unserer Anforderungen oder Befindlichkeiten abzustimmen. Ich genieße den Luxus, nicht selber ein Essen oder gar einen ganzen Tag an Weihnachten ausrichten zu müssen, sondern bei Eltern und Schwiegereltern zu feiern. Natürlich unterstützen wir nach besten Kräften, denn für die ausrichtenden Personen ist Weihnachten ein echter Kraftakt.

So gibt es z.B. seit langem Heiligabend Raclette bei meinen Eltern. Das finden wir alle super gesellig (in allen Altersklassen), es lässt sich gut vorbereiten und jeder kann noch einen Dip oder Salat zum kulinarischen Geschehen beitragen. Mit Raclette kann ich gut umgehen, denn ich picke mir einfach aus der Auswahl heraus, was mir zusagt oder gerade geht (weil ich praktischerweise selber einiges davon mitbringe). Im Zweifel lege ich mir nur Kartoffeln und Gemüse ins Pfännchen – und ein Stück Lachs oben auf die Platte – perfekt. Bonus: Man kann langsam und entspannt essen, ohne Zeitdruck.

Mein Mann und ich – wir sind kleine Traditionalisten. Es gibt Dinge, die MÜSSEN einfach sein. Also machen wir uns unser Raclette einfach nur für uns – und damit noch mehr auf unsere Wünsche und Vorlieben abgestimmt: Mit viel Gemüse, Kartoffeln, ein paar Garnelen und Jakobsmuscheln.

Die letzten Jahre habe ich immer Vorspeise bei den Schwiegereltern übernommen – es gibt meine inzwischen schon traditionelle Maronen-Süßkartoffel-Suppe (Rezept folgt demnächst). Die vertrage ich uneingeschränkt – ist ja klar, ist ja meine eigene Kreation. Auf das Hauptgericht meiner Schwiegermutter freue ich mich meist schon Wochen im Voraus: Klassische Weihnachtsgans (natürlich vom Gänsehof des Vertrauens), gefüllt mit Maronen, dazu eine großartige Soße, Kartoffelklöße und Rot- sowie Rosenkohl. Das alles möchte ich mir auf gar keinen Fall entgehen lassen! Klar: Der Rotkohl ist immer nur ein kleines Löffelchen, vom Rosenkohl picke ich 2-3 Röschen und der Kloß wird vermutlich nur ein halber. Auch werde ich nicht dreimal nachnehmen so wie früher (kein Scherz, die zahlreichen Wettessen mit meinem Schwager sind immer noch Gesprächsthema). Das obligatorische Dessert lasse ich in der Regel weg (fehlt mir auch nicht). Wie wir das Essen dieses Jahr adaptieren , ist noch nicht klar – meine Maronen-Süßkartoffel-Suppe koche ich in jedem Fall!

Abends gibt es nach einer Brettspielrunde (irgendwie ist mir dieses Jahr mal wieder nach Scrabble…) meist eine Käseplatte und Heringssalat. Irritierenderweise hat man dann auch schon wieder Appetit, oder zumindest Lust auf etwas Herzhaftes. Beides liebe ich, aber ich nasche nur ein bisschen. Meist bin ich eh noch satt von dem sehr ausgiebigen, recht späten Mittagessen. Ich stelle dabei auch immer mal wieder fest, dass ich grundsätzlich schon lange nicht mehr diese Mengen brauche und schaffe, die ich früher in mich hinein bugsiert habe. Rückblickend unglaublich…

Ein Gläschen Champagner und den einen oder anderen Schluck Wein gibt es an den Tagen auch – aber einfach deutlich weniger als früher. Und für mich eher Weiß- als Rotwein (Histaminalarm!). Dazwischen aber jede Menge stilles Wasser und auch mal einen Kräutertee zur Beruhigung (kann man übrigens hervorragend zum Essen dazu trinken – einfach mal ausprobieren). Kaffee lasse ich komplett weg (habt Ihr vielleicht schon verfolgt – ist ein laufendes, weil durchaus relevantes Bauch-Thema auf meinem Blog). Ausnahmsweise kann es nach dem Essen aber auch mal einen guten Kräuterbitter geben – durchaus empfehlenswert!

Ansonsten kann ich Folgendes wirklich gut empfehlen:

  • Entspannen. Bloß keine Hektik an den Feiertagen aufkommen lassen und gut überlegen, ob man jetzt wirklich selber ganz alleine den ganzen Tag als Ausrichtender bestreiten muss. Wenn ich selber ein Essen oder gar einen ganzen Feiertag ausrichte, versuche ich Aufgaben zu verteilen und möglichst viel vorzubereiten. Stress und Hektik sind pures Gift und macht garantiert einen „Trouble Belly“.
  • Kein Perfektionismus – siehe oben: Weniger ist mehr. Oft verzettelt man ich in Details wie Deko oder zu vielen, kleinteiligen Bestandteilen in der Menüfolge. Stresst alles unnötig und schlägt garantiert auf den Bauch.
  • Nicht hungrig an die Festtafel setzen. Ich esse ca. 2 Stunden vorher eine kleine Portion Porridge. Dann hatte der Bauch schon mal eine Kleinigkeit zu tun und man schlägt nicht völlig ausgehungert übermäßig zu.
  • In Maßen essen, auch wenn’s schwer fällt – gerade, weil’s so lecker ist! Einfach mal zwischendurch eine kleine Pause einlegen und freuen! Und einfach wertschätzen, was die Gastgeber Tolles gezaubert haben. Oder man selber 🙂
  • Intervallfasten – vielleicht einfach das Frühstück weglassen, wenn man weiß, der Großteil der zweiten Tageshälfte dient der Kulinarik. Tipps findet Ihr hier.
  • Gut kauen, am besten ca. 30 Mal (!) pro Bissen – das ist wirklich die halbe Miete auf dem Weg zum „lovely belly“.
  • Viel trinken und zwar stilles Wasser und Tee. Kräutertee, aber auch Ingwerwasser sind super zwischendurch. Und können auch zum Essen getrunken werden. Kalte, kohlensäurehaltige Getränke unbedingt meiden.
  • Alkohol in Maßen. Man möchte natürlich gerne anstoßen und vielleicht ein Gläschen Wein zum Hauptgang genießen. Das soll auch so sein, aber die Menge macht den Unterschied!
  • Mealspacing zwischen den Mahlzeiten, idealerweise 3-4 Stunden, gerade an solchen Tagen wichtig. Meist allerdings schwierig umzusetzen, da oft ein Essen das nächste jagt. Dann auf jeden Fall am Folgetag das Frühstück weglassen! Und nach den Schlemmertagen vielleicht einen Entlastungs– oder gar Fastentag einlegen. Oder zwei.
  • Ruhepause gönnen. Ich hab mir tatsächlich angewöhnt, mich aus dem größten Trubel auch einfach mal eine halbe Stunde zurückzuziehen, wenn nötig. Familie und Freunde werden immer Verständnis haben und eine Rückzugs-Möglichkeit zur Verfügung stellen. Gerade wenn man nicht ganz fit ist.
  • Bewegen! Nach dem Nachmittagskaffee oder -tee einfach mal an die frische Luft und eine gemütliche Runde um den Block drehen. Mit Hund quasi zwingend – aber es gibt immer jemanden in der Runde, der auch Lust hat. Und schwupps – macht sich die ganze Baggage auf den Weg.
  • Aber das Wichtigste: Einfach eine tolle Zeit haben! Und die schönste Zeit des Jahres mit allen Sinnen genießen. Ob in ganz kleiner oder ziemlich großer Runde.

Weihnachten wird so vielfältig zelebriert heutzutage. Man kann sich permanent selber in allem übertreffen.

Für uns ist jedoch nur wichtig, eine gute Zeit mit der Familie zu haben und selber runterkommen zu können. Denn das ganze Jahr ist wirklich schon anstrengend genug. Und dieses war besonders anstrengend und fordernd. Deshalb wollen wir gerade an Weihnachten einfach gar keinen Stress haben sondern nur eine schöne Zeit. In meinen Augen ist doch alles, was Stress an Weihnachten ist, absolut hausgemacht und völlig unnötig. Also lassen wir es einfach!

Und besinnen uns dieses Mal nochmal mehr darauf, was wir haben, wie gut wir es haben – und vor allem, was für ein unfassbares Glück wir haben, in diesem Land „mit Netz und doppeltem Boden“ zu Leben.

In diesem Sinne wünsche ich Euch und Euren Lieben entspannte, besinnliche und natürlich leckere Feiertage! Bleibt gesund!

Fotos: Titelfoto Tim Mossholder von Pexels, Weihnachtsbaum von Hert Niks von Pexels, Weihnachtstafel von Nicole Michalou von Pexels, Tasse von fotografierende von Pexels

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