Aufräumen schafft Freiheit.

von Yvonne

Aufräumen schafft Freiheit.

Zu Hause. Im Büro. Im Bauch. Und im Kopf.

Mein Leben steckt gerade in irgendeiner komischen Zwischenphase. Vielleicht auch in einer Umbruchphase. Ganz sicher jedenfalls vor einer völlig neuen Phase.

Das anstehende Jahr 2020 verspricht in jeglicher Hinsicht spannend zu werden. Ich weiß bereits, dass sich einige Weichen neu stellen werden. Gleichzeitig habe ich das sichere Gefühl, Dinge fügen sich neu zusammen. Ich meine, ehrlich – alleine die Optik und Symmetrie der Zahl 2020 – mehr Klarheit geht doch kaum. Wenn das kein Zeichen ist.

Inwieweit ich die möglichen Geschehnisse aktiv beeinflussen kann, ist mir aktuell nicht klar. Als bekennender Planungsfetischist versuche ich es deshalb auch mal (Neuland!) ganz yogisch mit Loslassen. Und vertraue ein bisschen auf Fügung, zumindest in einigen Punkten – denn ich weiß zum Beispiel im Moment null, wo es mit meinem Klamotten-Business weiter hingehen soll. Bei allen konzeptionellen Themen stellt sich im Moment auch die Standortfrage. Bleibe ich im Rheinland? Schaffe ich weiter den Spagat nach Hamburg? Lasse ich das alles? Brauche ich überhaupt einen Standort? Leben nicht sowieso alle zukünftig nur noch digital? Und will ich nicht sowieso eigentlich am liebsten den Rest meines Arbeitslebens mit dem Laptop auf dem Schoss und den Füßen im Wasser denkend und schreibend verbringen? Oder doch lieber Schafe züchten in Nordfriesland und super tolle Wollstoffe entwickeln? Und ein analoges Leben in der digitalen Welt führen? Keine Ahnung. Ich kann so viel und will noch so viel. Ein umfassendes, universelles Gesamtproblem. Aber irgendwie auch Luxus.

Einfach starten.

Deswegen fange ich jetzt mal ganz vorsichtig und im ganz Kleinen an. Und miste erst mal aus. Mit meinen überbordenden Zeitschriftenstapel fange ich heute einfach mal spontan an. Ich lese viel und giere nach Input und Wissen. Das schafft Papierberge. Also alles noch mal durchgehen und nur die wichtigen Infos archivieren. Das erfordert Zeit und Muße. Wir haben Winter, es ist üsselig draußen, ich kämpfe mit einem Infekt (das auch noch…) – perfekt für einen Ausmist-Abend mit einem schönen Podcast im Hintergrund und einer „Golden Milk“ in der Hand. Mit dem Kuschelkissen auf dem Boden und los geht’s. Bei der Gelegenheit realisiert man übrigens auch wieder, was einen wirklich interessiert.  Wunderbare Reflektionsmaßnahme. Aufräumen schafft echten Mehrwert!

In meiner Firma steht auch Ausmisten, Aussortieren und Aufräumen an, allerdings im größeren Stil: Am Jahresende muss das Lager ausgedünnt werden – Materialien aller Art, Musterteile, die nicht mehr gebraucht werden und Stoffmuster vergangener Stoffe. Von solchen Dingen kann ich mich sehr schwer trennen, da sie einen hohen Wert für mich haben. Ich freue mich deshalb immer, wenn ich Abnehmer finde.

In meinem Job ist so vieles unklar im Moment – da brauche ich Klarheit in den äußeren Umständen. Da macht das Lager einen wichtigen Anfang. Und ich mag es gerne sehr aufgeräumt und sehr clean (wer meinen Showroom kennt, weiß was ich meine). Ein cleanes Äußeres schafft Ruhe im Kopf und Klarheit in den Gedanken. Und nicht zuletzt dadurch auch Kreativität.

Kopf frei!

Und „ Kopf frei!“ ist wichtig. Ich muss einfach regelmäßig die Tilt-Taste drücken, um wieder auf Spur zu kommen. Kaum etwas hilft mir dabei besser, als Fastenwandern auf Sylt. Der eine oder andere hat vielleicht schon mitbekommen, dass ich ein großer Fan davon bin. Der ursprüngliche Ansatz vor einigen Jahren war vor allem, Ruhe in meinen Körper zu bringen. Und wieder zu Kräften zu kommen. In den harten „Bauchzeiten“ hat eine Woche Fastenwandern eine wirkliche Wohltat bedeutet. Ein wortwörtliches Aufräumen und Ausmisten. Das ganze Verdauungsystem wird komplett entlastet und es kann sich optimal regenerieren. Die auf die Fastenwoche folgende Aufbauzeit ist mindestens nochmal so wichtig – hier werden wichtige Weichen für einen anhaltend gesunden Bauch und ein hohes Wohlbefinden gestellt. Aber nicht nur der Bauch, sondern auch der ganzen Rest wird „geresettet“. Was dabei sonst noch so alles passiert, ist immens spannend – denn auch der Kopf wird in merkwürdiger Weise befreit und beflügelt. Und der Körper mit einem wahren Powerschub aufgeladen. Im März steht endlich wieder eine Woche Fastenwandern an. Bei Gelegenheit hierzu mehr.

Und was macht der Kopf in der Zwischenzeit? Er freut sich. Denn Vorfreude ist so schön. Er freut sich auf die Fastenwanderwoche auf Sylt. Er freut sich als Nordsee-Zwischen-Etappe auf den Jahreswechsel an der holländischen Küste – ausgedehnte Strandspaziergänge bei Wind und Wetter mit gehörigem Kopf-Frei-Pusten inklusive.

Und er freut sich, endlich an vielen Punkten aufräumen zu können und Platz für Neues zu schaffen. In allen Ebenen. Ich fange heute einfach mal meinen Zeitschriften an.

Foto: Kaboompics .com von Pexels

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