Sieht man dir gar nicht an…,

von Yvonne

dass du krank bist.

Das habe ich tatsächlich in der letzten Zeit häufiger gehört. Und gerade letzte Woche wieder. Eine Bekannte, die ich länger nicht gesehen habe und die meine Krankheitsgeschichte in Teilen kennt, war auch ganz erstaunt.

Man selber ist sich ja gar nicht darüber bewusst, wie man nach außen hin wirkt. Nun ist es bei mir so, dass ich eine grundsätzlich positive Haltung (und damit offensichtlich quicklebendige Ausstrahlung habe) und wirklich performen kann. In dem Fall bin ich dann auch Profi durch und durch. Zudem habe ich wieder ein gutes, sportlich wirkendes Gewicht (nachdem ich letztes Jahr krankheitsbedingt relativ stark abgenommen habe). Und meine stellenweise entzündete Haut hat sich, zumindest im Gesicht, erholt. On top habe ich den Vorteil einer für mein Alter ziemlich faltenarmen Haut.

In Summe also alles gar nicht so übel! An guten Tagen wohlgemerkt.

Meine dunklen Momente und schmerzhaften Tage mache ich in der Regel mit mir selber aus. D.h., wenn es mir nicht gut geht, bekommt mich in der Regel auch keiner zu Gesicht. Höchstens mein Mann und mein Hund. Und mein Mann könnte bestätigen, dass ich in dem Fall die Frau mit den zwei Gesichtern bin: Eine Art „Frau Jekyll & Mrs. Hyde“.

Voller Power und positiver Immer-Voran-Einstellung, wenn es mir halbwegs gut bis sehr gut geht (dann bin ich fast nicht zu ertragen vor lauter Elan). Aber genauso ein optischer, verfassungsmäßiger und mentaler Zombie, wenn es mir halbwegs schlecht bis richtig schlecht geht.

Wenn ich mich in einem Zwischenstadium befinde (wie heute gerade mit aufgeblähtem Bauch, Migräne und Kraftlosigkeit), kann ich mich hervorragend für 2-3 Stunden zusammenreißen, meine Performance abliefern und höchst professionell einen wichtigen Termin wahrnehmen – aber danach ist dann Feierabend. Und ich kann nicht mehr. Dann falle ich wie ein Kartenhaus mich zusammen. Da muss dann auch schon mal das Sofa im Showroom für 1 Stunde Auszeit herhalten.

Was sagt mir das? Dass wir offensichtlich durch eine positive Grundeinstellung schon mal grundsätzlich gut wirken. Aber dass man vermutlich auch für sich selber einen positiven Impuls setzt – Stichwort „mindsetting“.

Wenn ich aber körperlich auf dem Zahnfleisch gehe, dann schafft auch mein Kopf ist nicht mehr, die mentale Power aufzubauen. Zumal an manchen Tagen auch der Kopf wirklich leidet – weil ein typischer Nebeneffekt des Leaky Gut der so genannte Brain Fog ist (die Amis haben einfach immer so schön treffende Begriffe).

Hat aber vor allem auch aus, dass gerade chronische Krankheiten nicht unbedingt erkennbar sind. Was auch gut ist. Aber das ist genau der Knackpunkt – und auch hier gibt es einen schönen Spruch dazu, den ich in einer amerikanischen Studie entdeckt habe. Frei übersetzt „Menschen mit chronischen Erkrankung sind gut darin, gesund zu wirken.“ Und tun alles dafür, nicht krank zu wirken. Kann ich bestätigen.

 

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