Achtsam in die Woche

von Yvonne

Es ist wieder soweit. Ich bin wieder voll in meinem Stress-Kopf-Karussell angekommen. Die letzten Nächte habe ich schon nicht mehr gut geschlafen, bin wie üblich mitten in der Nacht wach geworden und schwer wieder eingeschlafen.

Und heute Nacht gesellten sich direkt wieder diverse Gedanken dazu: Was alles gegebenfalls nicht funktioniert, welche Termine ich gerade nicht koordiniert kriege, welche Ware noch nicht eingetroffen ist (natürlich Das wichtigste Teil der neuen Kollektion), ob die Kunden wirklich kommen, und einiges mehr.

Aktuelle Situation: ich bin in Hamburg, habe seit letzter Woche meinen Popup-Shop (den ich wochenlang vorbereitet habe und der wirklich super geworden ist), bin die nächsten drei Wochen hier vor Ort und kann meine Kunden und Kontakte ausbauen – und habe on top sogar noch geschafft, einen Termin im Israelitischen Krankenhaus zu bekommen. Denn an meinem „trouble belly“ müssen wir weiter arbeiten – hier musste meine Ärztin leider ihren  Dienst quittieren. Ich bin nun in den Händen einer der besten Darm-Abteilungen in Deutschland. Aber das ist ein anderes Thema – dazu bei Gelegenheit mehr.

Diese Woche geht’s ein kleines bisschen rund – das aber eigentlich positiven Sinne:

Dienstagabend habe ich ein kleines, feines Kunden-Event anlässlich meines neuen Popup-Shops und freue mich bereits auf eine sehr interessante Runde toller Menschen. Für Mittwoch wiederum hat sich unerwartet eine für mich sehr wichtige Journalisten angekündigt, von der ich hoffe, dass sie mich in meiner PR-Arbeit unterstützt (Sehr wichtig: Ich habe gerade eine neue nachhaltige Kollektion am Start).

Eigentlich doch soweit alles ganz wunderbar. Wenn da nicht noch die 1000 Kleinigkeiten werden… Diese ganzen Zeit-, Kopf- und Energiefresser, die zunehmend meinen Fokus auf das große Ganze und Positive zersetzen.

Ich bin heute Morgen völlig unter Stress wach geworden. Puls erhöht, Druck auf der Brust, holpriges Atmen – und natürlich Bauchzwicken. Und genau dieser Cocktail gibt mir dann gerne den Rest. Auf dem Weg zum Shop hab ich dann zudem mein Kreislauf gemerkt. Ich würde sagen, meine persönliche Alarmstufe Rot.

Wie aber schaffe ich es jetzt, den Fokus auf meine beiden Events zu behalten, die vielen Kleinigkeiten, die sich mir gerade in den Weg stellen, noch zu lösen und dabei nicht total im Stress abzugehen. Und keinesfalls das Gefühl aufkommen zu lassen, das alles zeitlich nicht geschafft zu bekommen. Soll ja auch alles gut werden.

Denn genau dieses Gefühl muss ich verhindern, um die nächsten beiden Tage durchzustehen. Oder viel mehr, richtig gut abzuliefern – sprich, zu performen.  Denn es geht beruflich für mich um Einiges – ich muss meine Kollektion bestmöglich präsentieren und eine professionelle Duftmarke in Hamburg setzen. Deswegen bin ich hier, deswegen der ganze Aufwand.

Ich muss also heute schauen, dass ich die richtigen Prioritäten setzen und von den zig Kleinigkeiten die wichtigen rauspicken, der Reihe nach abarbeite und löse – und die unwichtigen hinten runterfallen lassen.

Ich muss natürlich auch schauen, dass ich trotz Bauchzwicken auch etwas esse – und das natürlich in Ruhe.

Und zu guter Letzt – Stichwort Ruhe – muss ich schauen, dass ich auch im größten Stressmoment (zum Beispiel kurz vor Erwarten der Gäste) cool bleibe. Gleichzeitig muss ich mir bewusst machen, dass ich nicht alleine bin. Im Gegenteil: Mein Mann kommt extra nach Hamburg, um den Eventabend mit mir zu bestreiten. Außerdem unterstützt uns eine pfiffige Hilfe und der Abend wird aus lauter mir wohlgesonnene Menschen bestehen – bei dem sich der eine oder andere sich notfalls auch selber ein Glas Wein eingeschenkt, wenn ich gerade mitten im Gespräch bin. Also eigentlich alles gut.

Aber wir alle sind ja unser eigener größter Dämon. Wir sind wie wir sind, deswegen sind wir ja auch gut in dem, was wir machen – aber als ambitionierter Profi überdreht man dann eben auch irgendwann in der Perfektionierungsspirale.

Erster Schritt in die richtige Richtung: die Zeichen zu erkennen. Und geeignete Maßnahmen zu eingreifen.

Meine persönliche To-do Liste:

  1. Mut zur Lücke
  2. Vertrauen, dass sich alles findet (Wird!)
  3. Atmen

Und für den anstehenden Feiertag am Donnerstag einen echten Ruhetag, eine „me-time“ einplanen. Mit nichts, aber auch wirklich gar nichts auf dem Zettel.

Und jetzt mache ich mir erst mal Musik an – Entspannungs-Musik. Kennt Ihr BLISS? Sehr cool. Und dann geht’s ans Werk, die Telefonliste arbeiten. Und eisenhart zusammen streichen.

 

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