Ich bin so satt, ich mag kein Blatt…

von Yvonne

määääääääääääh!

Kennt Ihr diesen Spruch aus Kindertagen? Wenn man so richtig voll und kugelrund war?

Zugegeben, wir haben es oft übertrieben. Auch in vielen Jahren meines Erwachsenenlebens habe ich, wenn es besonders lecker war, schon mal viel zu viel gegessen. Ich esse aber auch so furchtbar gerne! Es gab manchmal beim Feiertagsessen regelrechte Wettkämpfe mit meinem Schwager, wer mehr schafft. Nicht selten habe ich gewonnen.

Die Zeiten sind lange vorbei. Es hat sich viel geändert in den letzten Jahren. Meine Ernährung habe ich komplett „auf Links“ gedreht. Zum jetzigen Zeitpunkt, da mein Bauch immer noch eine  Großbaustelle ist, kann ich leider nur noch sehr eingeschränkt essen. Meine Nahrunsgmittelauswahl ist wirklich sehr, sehr überschaubar geworden.

Wichtig ist jedoch für mich, dass ich nicht nur das Richtige sondern auch genau die richtige Menge esse. Und genau richtig heisst, so, dass ich satt bin. Und keineswegs mehr als das! Nicht übersatt und randvoll. Noch 2 mal nachlegen ist absolut tabu. Abends noch mehr als mittags – denn der Körper kämpft die ganze Nacht. Rastlosese Herumwälzen im Bett um 2 Uhr morgens ist schon für Nicht-Bauchmenschen vorprogrammiert.

In meinem Fall ist es die Hölle auf Erden. Mit schlafloser Nacht und tagelangem Nachleiden. Das will wirklich niemand – somit ist es keine Option mehr.

Für mich ist ein gutes Sättigungsniveau essentiell. Ein wertiges und nachhaltiges Mittagessen ist meine wichtigste Mahlzeit des Tages. Das Frühstück lasse ich oft weg, da es mir gut tut und für Entlastung im Bauch sorgt (Stichwort Intervallfasten). Aber spätestens gegen 12 Uhr ist der Hunger da – und zwar volle Kraft. Dann gibt es oft einen Salat mit Kartoffeln und etwas Ei getoppt von diversen Saaten und Kernen. Oder ein Gemüsecurry. Aus der Not ist mal irgendwann meine „Curry Base“ entstanden – und ich bin inzwischen eine echte Mealprepping-Queen. So bin ich immer vorbereitet und habe ein tolles Mittagessen parat: Egal ob zuhause, im Büro, bei Auswärtsterminen, während einer Fahrt. Das ist wirklich das A und O – immer gut vorbereitet zu sein! Und ich genieße mein Essen in Ruhe, egal wo. Auf das Essen besinnen, nicht schlingen, gut kauen. Das ist mega viel wert.

Und dann ist stundenlang Ruhe ohne Hungerattacken. Und völlig ohne Müdigkeit, sondern mit neuer Energie aufgeladen. Schon deshalb wichtig, weil ich wirklich jede Energie brauche.

Wenn dann Richtung nachmittag der kleine Hunger kommen sollte, gibt’s ein paar Nüsse – am liebesten Paranüsse oder Mandeln.

Und abends ein leichtes Essen, zB ein Stück Lachs, Grillgemüse in verschiedensten Varianten, Currys (wenn es mittags keines gab), gefüllte Buchweizen-Tortillas, Omelette etc…  Mal schnelle Reste-Küche (wenn keiner von uns Zeit hat), mal Lustessen und Soulfood (Pasta!) oder auch mal was Feines von unserem Lieblings-Sushimann.

Bei allem ist sehr wichtig, Essenspausen einzulegen.

Der Körper ist nicht darauf ausgerichtet, mit einer permanenten Nahrungszufuhr zu kämpfen. Fachleute empfehlen Essenspausen, neudeutsch „mealspacing“ von mindestens 4 Stunden zwischen den Hauptmahlzeiten einzuhalten.

Und das tue ich in der Regel.

Ich habe in den letzten Monaten deutlich Gewicht verloren, durch meine drastische Ernährungsumstellung und das sehr planvolle Essen. Allerdings ungewollt und für meine Begriffe zuviel. Das ist aber schlicht der Tatsache geschuldet, dass ich überwiegend von „cleanem“ Gemüse lebe.

Ständig werde ich angesprochen, ich hätte „so schön abgenommen“. Dass das bei mir nur ein Nebeneffekt einer krankheitsbedingten Ernährungsumstellung ist, ist den meisten natürlich nicht klar. Aber ich gebe gerne Auskunft. Und sage „Ja, es ist total einfach abzunehmen. Halten Sie sich nur an die Hauptmahlzeiten, verzichten Sie auf Snacks zwischendurch – höchstens Mal ein paar Nüsse. Streichen Sie Fertiggerichte und alles, was verarbeitet ist, sowie klassische Backwaren komplett. Kochen Sie frisch und sehr Gemüselastig. That’s it. Die Kilos werden nur so purzeln.

Und es funktioniert. Geregeltes Essen, das wertig ist und nachhaltig sättigt, ist einfach die beste und vor allem nachhaltigste Diät. Und letztendlich schadet es niemandem, ein gesundes Normalgewicht zu halten – die Gesundheit freut sich!

Und wenn in meinem Unterstübchen irgendwann mal wieder etwas Ruhe eingekehrt ist, krieg ich bestimmt auch wieder 2 oder 3 Kilo auf meinen Popo.

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